Team Sonic Racing im Test

Mit Team Sonic Racing erscheint nun der neuste Rennspiel-Ableger der Reihe rund um den blitzschnellen, blauen Igel. Mit einer Reihe von bekannten Charakteren aus den bisherigen Titeln, könnt ihr euch als Rennfahrer ganz oben aufs Podest befördern. Um sich von anderen Fun-Racern, wie beispielsweise Mario Kart abzuheben, hat man sich bei Sega dazu entschlossen, den Fokus auf das Teamplay zu legen. Eine gute Idee, machen doch Rennspiele ohnehin mehr Spaß, wenn man sie gemeinsam mit Freunden spielt. Also ab in den Wagen, Motor an und 3, 2, 1, los!

Genretypisch ist es eure Aufgabe in Team Sonic Racing erfolgreich diverse Strecken zu  meistern und entweder die Solo- oder Team-Rennen für euch zu entscheiden. Das Spiel bietet euch klassische Modi wie den Grand Prix, Schau-(Solo-) oder Zeitrennen und einen Storymodus, bei dem ihr euch auf einer Map von Strecke zu Strecke spielt. Eine Menge kreativer und abwechslungsreicher Umgebungen erwarten euch und laden mit ihrer Optik ein, gefahren zu werden.

Also genug Material, um jeden noch so rennwütigen Spieler zufrieden zu stellen. Damit ihr richtig Fahrt aufnehmt, sind auf den Strecken neben Boost-verleihenden Turbostreifen auch die bekannten goldenen Ringe verteilt. Diese sorgen dafür, dass ihr immer schneller werdet – je mehr Ringe sich in eurem Besitz befinden, umso rasanter gestaltet sich das Rennen. Driftet ihr lange genug, habt ihr auch hier die Möglichkeit einen hilfreichen Temposchub zu erzeugen. Das Ausführen von Kunststücken, während ihr euch bei einem Sprung in der Luft befindet, kann euch mit dem richtigen Timing ebenfalls einen Boost bescheren. Übertreibt ihr es mit den Umdrehungen, kann es aber schnell passieren, dass ihr eine Bruchladung hinlegt und ihr so wertvolle Zeit verliert. Um euch den Platz an der Spitze zu sichern habt ihr die Möglichkeit diverse Boni durch das Durchfahren von Item-Boxen zu kassieren und so beispielsweise eure Konkurrenz mittels Raketen aus der Bahn zu werfen.

Die Strecken sind abwechslungsreich und führen schon mal durch luftige Höhen

Klassenkampf und gemeinsamer Spaß auf der Strecke

Die insgesamt 15 spielbaren Charaktere, von Sonic, Knuckles bis hin zum verrückten Dr. Eggman, lassen sich in drei verschiedene Klassen unterteilen: Tempo, Technik und Stärke, die jeweils ihre eigenen Vorteile bieten. Bei Fahrern des Typs Tempo könnt ihr mithilfe einer Druckwelle, die sich während eurer Fahrt auflädt, nahende Geschosse abwehren. Der Typ Technik ermöglicht euch ein Überqueren sämtlicher Oberflächen, wie Schleim, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren. Wählt ihr einen Fahrer der dem Typ Stärke angehört, könnt ihr problemlos durch jede noch so sperrige Hürde durchbrettern. Netterweise sind sämtliche Erklärungen im Menüpunkt Tipps gespeichert und können bei Bedarf aufgerufen und in Erinnerung gebracht werden.

Der Fokus auf dem Teamplay stellt eine große Innovation der Reihe dar. In diesem Modus bestreitet ihr eure Rennen nicht alleine, sondern seid Teil eines 3-köpfigen Rennkaders. Euer Ziel ist es nun gemeinsam die besten Zeiten abzuliefern und euch während der Fahrt gegenseitig zu unterstützen. Items, für die ihr gerade selbst keine Verwendung habt, können mittels Tastendruck an einen eurer Teampartner gesendet werden. Zusätzlich dürft ihr in diesem Modus den Windschatten eurer Team-Mitglieder zu eurem Vorteil nutzen und dadurch ordentlich beschleunigen. Sollte einer eurer Kollegen gerade gestoppt worden sein, könnt ihr ihm durch nahes Vorbeifahren schnell wieder auf den Kurs bringen.  Ein durch Personen gesteuertes Team funktioniert natürlich um einiges besser, als ein KI-Team, doch auch Letzteres hat sich während des Tests eigentlich recht gut geschlagen und eine passable Leistung geliefert.

Familientauglicher Multispieler-Modus inklusive lokaler 4-Spieler-Splitscreen-Action.

Holpriger Start

Die Steuerung von Team Sonic Racing fühlt sich zu Beginn nicht wirklich intuitiv an, besonders das Driften des Wagens wirkt ungewöhnlich schwammig. Nach einer längeren Spielzeit legt sich dieser Effekt aber und es kann problemlos durch die Strecken gedriftet werden. Auch das generelle Fahrgefühl ist nicht so flüssig, wie beim großen Konkurrenten Mario Kart. Bei einem Rennspiel geht es primär um das Lenken eines Fahrzeuges, aber einige Dinge müssen, für den Hauch einer Story, dann doch besprochen werden. Die Interaktionen der Charaktere werden mittels Textboxen und während der Rennen zusätzlich vertont wiedergegeben und wirken an ein eher jüngeres Zielpublikum gerichtet. Problematisch sind die während der Fahrt aufploppenden relativ großen Pop-Up Mitteilungen, der ausgesprochenen Kommentare eurer Mitstreiter, die von der Bitte des Nicht-zerkratzen des Wagens zu einem simplen „Jetzt hat’s mich erwischt“ reichen. Diese In-Game Meldungen ziehen den Blick instinktiv auf sich und lenken vom eigentlich flüssigen Spielgeschehen ab. Im Menü lässt sich dies aber einstellen und ganz nach euren Bedürfnissen anpassen.

Pimp my Ride

An eurem fahrbaren Untersatz lässt sich diesmal ein komplettes Customizing durchführen, dass ein wenig an Ubisofts Motorrad-Simulation Trials erinnert. Neben dem Aussehen eurer Räder, Sound der Hupe oder der Wahl  des Autolackes könnt ihr euer Fahrzeug auch mit Stickern versehen, um ihm einen individuellen Look zu verleihen. Durch das erfolgreiche Bestreiten von Rennen erhaltet ihr Credits, die sich im Spielautomaten gegen Mod-Kisten eintauschen lassen. In diesen findet ihr weitere optische Verschönerungsmaßnahmen für euer Fahrzeug und auch Items, die ihr während der Rennen nutzen könnt, beispielsweise welche die das Abfeuern von drei, statt nur einer Rakete ermöglichen. Geschickt motiviert das Spiel dadurch immer weiterfahren zu wollen, um mehr Boni und Kosmetika freizuschalten. Euer individualisiertes Fahrzeug könnt ihr idealerweise im Online-Modus des Spiels zur Schau stellen. Die bekannten Spielmodi können hier mit anderen bestritten werden, die Suche nach Mitspielern gestaltet sich schnell und unproblematisch.

Teamrennen mit dem verrückten Dr. Eggman

FAZIT Anna

Team Sonic Racing macht richtig Spaß und bietet viele Modi und Strecken für Rennspiel-Liebhaber. Besonders für Fans der Mario Kart-Reihe, die bereits alle Strecken auswendig kennen, oder Leute, die keine Nintendo Konsole besitzen, ist der Sonic Racer eine gute Alternative. Die Strecken sind liebevoll sowie abwechslungsreich gestaltet und durch das Erlangen von Credits, die in Mod-Kisten investiert werden können, motiviert das Spiel auch auf lange Sicht. Ich hatte definitiv großes Vergnügen beim Driften durch luftige Höhen, finstere Burgen oder überdimensionale Pin-Ball Maschinen und werde Team Sonic Racing bestimmt noch einige Abende mit meinen Freunden spielen.

FAZIT Tom

In fast allen Eckpunkten kann ich unserer Anna eigentlich nur zustimmen, lediglich das Streckendesign finde ich eher belanglos und uninspiriert – da gibt es selbst neben Mario Kart noch einige andere Fun-Racer, die hier deutlich mehr Abwechslung und anspruchsvollerer Rennbahnen bieten. Selbiges gilt ebenso für Items und das Fahrerfeld. Auch die teilweise etwas ungenaue Steuerung sowie das schwammige Fahrgefühl sind bei mir weitaus größere Kritikpunkte und was den Sound und die Sprachausgabe betrifft, da hätte man sich ruhig etwas mehr Mühe geben können. Trotzdem ist Team Sonic Racing eine mehr als gute Alternative zu Nintendos Genre-Primus und kommt bei meinem nächsten Zocker-Abend mit Freunden ebenfalls definitiv zum Einsatz. Nur schade wegen der verpassten Möglichkeiten, denn mit dem Fokus auf das Teamplay hat man eigentlich ein sehr schönes Alleinstellungsmerkmal. Lediglich an der etwas halbgaren Umsetzung und dem fehlenden Feintuning hapert es.

Was ist Team Sonic Racing? Spaßiges Rennspiel mit den bekannten Charakteren aus Sonic
Plattformen: Nintendo Switch, PC, Xbox, Playstation 4
Getestet: PS4 Pro
Entwickler / Publisher: Sumo Digital / Sega
Release: 21. Mai 2019
Link: Offizielle Webseite

Gesamtwertung: 8.0

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 6 | Handling: 8 | Spieldesign: 8 | Motivation: 8

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