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Tekken 7 im Test

Bandai Namco bringt mit Tekken 7 die nun mehr als 20 Jahre andauernde Mishima-Saga zu einem Ende. Ein letztes Mals soll die Herrschaft über die Welt in einem “ King of the Iron Fist Tournament“ endgültig geklärt werden. Doch kann das Spiel dem 2 Jahre langen Hype gerecht werden?

Eines  muss ich vorweg noch sagen. Tekken 7 ist das erste Mal, dass ich tiefer in die Tekken Serie eintauche. Klar habe ich auch die vorherigen Teile gespielt, doch nie sehr ausgiebig. Es muss wohl auch nicht erwähnt werden, dass das letzte Hauptspiel mit Tekken 6 schon 10 Jahre her ist. Und so viel kann ich schon verraten, viel Veränderung gibt es leider nicht!

Mishima Saga

Die Hauptstory von Tekken 7 dreht sich weiterhin um die Mishima Familie. Diese Story ist nun seit 1994 im Entstehen und die Erwartungen der Fans sind sehr hoch. Das Ende dieser Sage ist sehr passend und dunkel, der Höhepunkt bringt einen schockierenden Moment mit sich und auch der Rest der Geschichte kann sich gerade für Tekken Verhältnisse auf jeden Fall blicken lassen. Wir erleben die Story aus den Augen eines Reporters, der den Krieg zwischen den Familiemitgliedern untersucht. Doch geht die Ära wirklich zu Ende oder gibt es da vielleicht doch noch eine Überraschung? Dafür müsst ihr schon selber spielen! 😉

Die Story kann man in vier bis sechs Stunden durchgespielt haben, aber auch danach gibt es noch einige spannende Dinge zu erleben. Mit jedem Charakter gibt es noch eine Bonus-Episode, welche das typische Charakter-Ende im Arcade-Modus ersetzt.

Eine solide Präsentation

Das Spiel läuft auf der Unreal Engine 4 in einer Auflösung von 900p mit 60 Frames per Second auf der Xbox One. Hin und wieder kommt es zu Einbrüchen der Framerate am Start eines Kampfes, und die Ladezeiten sind etwas lange. Dies sei einfach nur erwähnt, wirklich störend fand ich das jetzt in meinen Tests nicht und seit dem letzten Patch geht es auch noch flüssiger! Die Charaktere sehen großteils sehr gut aus, besonders die Wassereffekte in regnerischen Szenen sind sehr gut inszeniert. Die Kampf-Arenen sind leider etwas eintönig. Der Soundtrack hingegen ist sehr gut und ihr könnt in der Jukebox viele Lieder der kompletten Serie anwählen oder eine eigene Playliste erstellen. Was bei den Hintergründen positiv zu erwähnen ist, egal ob ihr in einem Dschungel kämpft oder vor einem Gebäude, es gibt immer Dinge im Hintergrund zu entdecken.

Sprachexperte

Ein besonderes Feature des Spiels ist, dass alle der über 30 Charaktere  ihre Muttersprache sprechen. Dies führt in Cutscenes zwar zu leichten Verwirrungen, ist aber auf jeden Fall ein witziges Gimmick. Tekken 7 nimmt sich selbst einfach nicht zu ernst, was man auch bei den Charakter-Anpassungen merkt.

Hier könnt ihr wirklich alles an eurem Charakter anpassen und ihn entweder wirklich cool oder extrem peinlich aussehen lassen. Benötigt wird dazu nur Kampf-Geld, dieses bekommt ihr nach jedem Kampf und die Preise für neue Kleidung sind meiner Meinung nach sehr fair. Da die Klamotten einen rein kosmetischen Effekt haben könnt ihr sie auch im Online Modus verwenden.

King of the Iron Fist

Wie auch schon die alten Teile spielt sich Tekken 7 gewohnt gut und mir sind keine gröberen Fehler in den Animationen aufgefallen. Die Steuerung hat sich nicht verändert und erleichtert Core-Gamern der Einstieg in den neuen Serienteil. Neulinge, die vielleicht vor kurzem Injustice 2 oder anderes gespielt haben müssen sich hier leider ein wenig umgewöhnen. Für Tekken muss man schon ein gewissen Skill an den Tag legen, es handelt sich hier nicht um einen Freund von Button Smashern! Jeder Charakter fühlt sich anders an und man hat das Gefühl man spürt die Kraft hinter jedem Schlag. Wenn man dann noch mit verschiedenen Charakteren die Combos lernt, dann fühlt sich das einfach nur fantastisch an.

Tekken 7 bringt auch zwei neue Mechaniken ins Spiel. Power Crush und Rage Art nennen sich diese. Erstere ist eine Art Gegenschlag gegen hohe und mittlere Attacken während der zweite jedem Charakter einen Super-Move verleiht, wenn dessen Lebensbalken sehr gering ist. Dies ist eine der wenigen gelungene Neuerung. Nichts desto trotz ist Tekken 7 weiterhin ein „Easy to learn, difficult to master“ Titel.

Was gibt es noch?

Leider nicht viel. Neben dem Story Modus gibt es im Singleplayer nur noch den Arcade Modus und den Trainingsmodus. Ah ja, es gibt noch die Schatzkämpfe in denen ihr leichter an Kampf-Geld und Klamotten kommt. Weitere Solo-Aktivitäten sucht man leider vergebens. Aber mit den vorhanden Modi kann man trotzdem viele Stunden verbringen, wie schon erwähnt, ohne Fleiß kein Preis!

Wir haben doch keine Zeit

Der Online Modus von Tekken 7 musste zum Release eindeutig in Frage gestellt werden. Während der Netz-Code meistens keine Probleme machte, gab es leider trotzdem sehr viele Ruckler in den Matches. Doch überhaupt in ein Online-Spiel zu gelangen entpuppte sich als das wirkliche Problem. Sowohl für normale Online-Spiele als auch für Ranglistenspiele musste ich oft eine 10 minütige Wartezeit in Kauf nehmen. Wie man sich vorstellen kann macht das nicht gerade besonders viel Spaß. Aber die Entwickler ließen nicht lange auf die ersehnte Hilfe warten! Mittlerweile, während mein Test noch lief, kamen schon die ersten Patches und nun läuft der Online Modus viel besser! Es gibt zwar zu bestimmten Uhrzeiten immer noch eine kleine Wartezeit von bis zu 3 Minuten, aber deutlich schneller als zu Release. Und Gott sei Dank gibt es ja auch noch private Spiele in denen ihr euch mit euren Freunden in einem Turniermodus messen könnt. Dies ist zwar keine Lösung wenn ihr mal länger warten müsst, aber bringt nochmals ein wenig Abwechslung ins Spiel. Und geben wir es doch zu, dem Freund das Fürchten zu lehren macht doch sowieso am meisten Spaß. Leider gibt es den Turniermodus nur exklusiv im Online-Modus, Solo oder Couch-Koop wäre hier bestimmt auch lustig gewesen.

FAZIT Alexander

Tekken 7 ist auf jeden Fall ein Muss für alle Fans der Serie. Es bietet soliden Kampf und eine Story, welche die Mishima Saga zu einem guten Ende bringt. Leider mangelt es dem Spiel an manchen Ecken und Kanten noch mit kleinen Bugs und minimalen Problemen im Onlinemodus. In kommenden Patches wird sich dies wohl weiter verbessern, die Entwickler wollten scheinbar die Fans auf keinen Fall enttäuschen! Meiner Meinung nach wird das Spiel aber seinem Hype leider nicht gerecht. Aber das liegt wohl eher daran, dass ich ein Button Smasher bin und ich nicht die Geduld habe hier meinen Skill zu trainieren. Aber dem Hype der Fans wird es bestimmt gerecht, ihr werdet an Tekken 7 bestimmt viel Freude haben. Jeder der damit liebäugelt sich das Game zu holen kann nach den bereits erschienen Patches nun getrost zugreifen. Und allen Tekken-Fans bleibt nur noch zu sagen, viel Spaß beim Zocken!

FAZIT Tom

Ich fühle mich von unserem Alexander direkt angesprochen, denn als alter Tekken-Fan bin ich nach einem eher schwachen sechsten Teil mit dem neuen Ableger der Beat’em Up Spielreihe wieder großteils zufrieden. In vielen Dingen gebe ich meinem Kollegen aber recht. Die Spielmodi beschränken sich nur auf das Wesentliche (vor allem für Einzelspieler) und die Einstiegshürde ist ziemlich hoch. Kompetitive Spieler kommen dagegen voll auf ihre Kosten. Für mich ist Tekken 7 vielleicht sogar der beste Teil der Spielreihe, der nicht auf der Playstation 1 erschienen ist.

Ein Gastartikel von A. Wittek

 

Gesamtwertung: 8.4

Einzelwertungen: Grafik: 8 | Sound: 10 | Handling: 8 | Spieldesign: 8 | Motivation: 8

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