The Crew 2: Year 3 „The Chase“ – Angespielt

Es gibt sie noch, die Spiele denen Fans über Jahre vor allem auch deswegen die Treue halten, weil die Entwickler sie bis heute mit neuen Inhalten versorgen. The Crew 2 ist eines davon. Ja hier wird sogar im nunmehr dritten Jahr nach dem ursprünglichen Release mit neuen Leveling-Mechaniken sowie einem umfangreichen Inhalts-Paket noch gehörig der Nitro gezündet – kostenlos! Ich durfte bereits vorab in die neuen, morgen live gehenden Inhalte reinschnuppern.

Das große Update mit dem Jahr 3 in The Crew 2 startet, besteht im Grunde aus zwei Säulen. Da wäre einerseits der neue Inhalts-Bogen rund um die fiktive Produktionsfirma MOTORFLIX und das neue Belohnungssystem MOTORPASS. Beides hängt in vielerlei Hinsicht zusammen, der Übersicht halber ist es wohl ratsam sie aber hier und jetzt separat zu beleuchten. Den Start macht das neue Belohnungssystem:

Das ist MOTORPASS

Kenner von The Crew 2 werden sich nun vielleicht denken: Was soll an einem Belohnungssystem in diesem Spiel neu sein? Es gab doch schon eines! Korrekt. Und tatsächlich ist der Motorpass auch nicht dazu gedacht, dieses zu ersetzen. Zumindest nicht komplett. Vielmehr ist Motorpass eine optionale Ebene, die quasi auf das bisherige Modell rund um den Ruhm-Level und Live-Events – welche auch weiterhin bestehen bleiben – aufbaut. Einzig die sogenannten Live-Verträge werden ersetzt.

Konkret bietet der Motorpass tägliche und saisonale Herausforderungen (fünf pro Tag, für die man 24h Zeit hat und jede Woche vier saisonale, die auf den Inhalten der aktuellen Motorflix-Staffel basieren), über die man in insgesamt 50 Rängen aufsteigen kann, über die wiederum exklusive Fahrzeuge, Prestigeobjekte, Outfits, Währungspakete (Crew Credits und Bucks), Emotes und vieles mehr freigeschaltet werden können. 11 dieser Ränge sind kostenlos, die 39 Ränge darüber erfordern aber sich den Premium-Motorpass zu kaufen, der mit 80 000 Crew Credits zu Buche schlägt, gleichzeitig aber 40 000 Crew Credits in Währungspaketen enthält.

Das ist MOTORFLIX

Die Idee ist cool, der Trailer spektakulär (siehe unten): Die TV-Produktionsfirma Motorflix tritt an dich, als den besten verdammten Fahrer der ganzen weiten Welt, heran, um die Stunts für ihre kommenden Produktionen zu mimen. Und sie haben viel mit dir vor. Drei octan-schwangere Staffeln sind geplant, jede besteht aus zwei Episoden und gibt dir unterschiedliche Aufgaben auf. Die erste davon heißt „The Chase“ und erzählt die Geschichte von ein paar bösen Schurken, die mit schnellen Flitzern bei „The Vault“ eingebrochen haben und sich nun aus dem Staub machen wollen. Die Bestohlenen aber schicken ihre ganz persönliche automobile Privatarmee hinterher: Die Vault Interception Unit. Und ja: Ihr spielt deren Fahrer. Am Steuer eines BMW M8, Shelby Mustang, einer brandneuen Corvette C8 oder gleich eines Bugatti Chiron geht es also hinterher und darum Gerechtigkeit walten zu lassen – einen Rempler nach dem anderen.

Was allerdings jetzt wirklich cool klingt, ist am Ende aber nicht ganz so spektakulär. Zum einen bestehen die neun pro Episode gebotenen Events auch aus Challenges, die mit dem erwähnten Setting so überhaupt nichts zu tun haben (Speedtraps und Co.), zum anderen laufen die erwähnten TV-Einsätze am Ende auf wenig forderndes Rammen von schwarzen Kombis hinaus, die immer wieder aufs neue vor euch aufpoppen – unendlich oft, wie es scheint. Statt nämlich einfach eine bestimmte Anzahl von Autos zu bieten, die in der offenen Welt des Spiels geschnappt und ausgeschalten werden müssen, wetzt man eine abgesperrte Strecke entlang und muss innerhalb des Zeitlimits acht dieser sich offensichtlich selbstvermehrenden KI-Schergenmobile ausschalten. Der eigentliche Reiz liegt dann also wohl vor allem in den sammelbaren Punkten und somit dem High-Score-Matching mit euren Freunden und Mitspielern.

Das Alter holt uns alle ein

Ich muss gestehen: Ich habe The Crew 2 selbst nicht mehr gespielt, seit ich im Sommer 2018 den Test dazu geschrieben habe. Damals war ich von der Technik durchaus angetan. Fünf von Fünf Grafik-Sterne gab ich immerhin. Und ja, auch heute noch braucht sich The Crew 2 rein technisch nicht zu verstecken. Die Effekte sind immer noch hübsch, die Fahrzeugmodelle können auch mit aktuellen Games durchaus mithalten und der Schmäh mit den Zoom-Stufen in der Karte ist immer noch für anerkennendes Nicken gut. Dennoch: Freilich merkt man da und dort, dass das gute Stück in seinem Kern eben doch schon zwei Jahre alt ist. Pop-Ins etwa sind überaus stark ausgeprägt und die Umgebungsdetails hat man mittlerweile auch schon viel besser gesehen. Aber hey: Dafür sind immerhin die Systemanforderungen so angenehm moderat, dass man sich auch mit Mittelklasse-Systemen auf recht konstante 60 FPS bei maximalen Details einstellen kann. Ist ja auch was wert – gerade beim Fokus auf flottes Arcade-Gameplay, wie es hier geboten wird.

EINDRUCK

Es war in der Tat lustig, nach so langer Zeit wieder mal zu einem Spiel zurückzukehren und zu sehen, wie sehr es sich in dieser Zeit gemausert hat. Kein Wunder, dass die Community immer noch recht groß und sehr aktiv ist. Und ja: Sie wird bestimmt auch im dritten Jahr ihren Spaß haben. Zwar konnten mich die eingeführten, neuen Modi nicht unbedingt umhauen, aber brandneue Autos in gewohntem Setting durch neue Missionen führen und jede Menge frische Goodies freischalten zu können ist in jedem Fall ein netter Zug von Ubisoft… auch, wenn freilich nicht alle Inhalte kostenlos sind.

Was ist The Crew 2: Year 3? Eine über weite Strecken kostenlose Erweiterung für den zwei Jahre alten Open-World-Racer.
Plattformen: PC, PlayStation 4, Xbox One
Entwickler / Publisher: Ivory Tower / Ubisoft
Release: 25. November 2020
Link: Offizielle Webseite

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