The Crew Motorfest im Test

Mehr als fünf Jahre hat das Rennspiel The Crew 2 nun schon auf dem Buckel. Wenig überraschend, dass Ubisoft und Entwickler Ivory Tower uns da mal etwas Neues bieten wollen. Wie wir wissen sind Fortsetzungen ja oft nicht gerade beliebt und manchmal auch vollkommen zurecht. Ob das für The Crew Motorfest ebenfalls gilt, findet ihr im folgenden Beitrag heraus.

Da ich dieses Jahr noch keinen richtigen Urlaub hatte, dachte ich mir ein Trip wäre nicht schlecht. Ne gute Mischung aus Strand, Party und Kultur sollte es sein. Also bin ich nach Hawaii geflogen und habe mir ein Ticket für das Motorfest besorgt.

Wie, ihr wisst nicht, was das Motorfest ist? Ok, ok ich erkläre es euch so gut ich kann.

Aloha und herzlich willkommen auf Mokupuni o Hawai’i, oder besser gesagt auf O’ahu!

In The Crew Motorfest treffen sich genau hier Motorsportbegeisterte und jene die es noch werden wollen. Dabei ist vollkommen egal, ob ihr auf Autos, Bikes, Boote oder Flugzeuge steht aber immer alles der Reihe nach.

Die Fahrzeuge

Wie schon erwähnt gibt es eine Menge Fahrzeuge bei The Crew Motorfest. Um die 600 sollen es sein, sagen zumindest die Entwickler*innen und das glaubt man sofort, sieht man sich den In-Game-Shop an. Jede erdenkliche Automarke ist hier vertreten. Audi, Ford, Ferrari, Lamborghini, Aston Martin, Mazda und Mitsubishi sind nur ein Bruchteil der möglichen Auswahl. Dann sind da noch Boote, Flugzeuge und Motorräder. Von KTM bis Harley Davidson ist für jeden Bikertyp etwas dabei. Natürlich gibt’s bei Booten und Flugzeugen nicht ganz so viel Auswahl wie bei den Autos aber immer noch ausreichend. Manche Autos gibt es nur als Standardmodelle, die darauf warten von euch getuned zu werden und andere könnt ihr in unterschiedlichen Ausrichtungen kaufen. Gemeint ist damit, dass die Umbauten bereits erledigt sind und ihr somit einen Wagen für spezielle Disziplinen wie z.B. Drift, Racing, Dragster oder Offroad habt.

Wer gerne selbst herumschraubt wird das System hier mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen, denn die Auswahl an optischen Änderungen ist recht überschaubar. Da wird hoffentlich im Laufe der Zeit noch nachgelegt. Bei der Technik könnt ihr ebenfalls nur ein paar Einstellungen vornehmen. Sensibilität von Gas und Bremse zum Beispiel. Da sich die Autos aber wirklich alle unterschiedlich fahren, sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Somit gehen die recht wenigen Tuningmöglichkeiten auch in Ordnung. Einige Fahrzeuge sind allerdings The Crew 2 – exklusiv und erfordern Spielstände des Vorgängers.

Playlists, Challenges und Live Events

Steht ihr auf Muscle Cars? Wollt ihr driften wie in Fast & Furious Tokyo Drift oder vielleicht doch lieber einfach die wundervolle Natur Hawaii’s genießen? Ihr müsst euch nicht für eines davon entscheiden, sondern könnt alles davon erleben. Einfach Playlist auswählen und aufs Gas drücken. Mit Playlist ist hier aber nicht die Musik gemeint. So werden nämlich die Rennserien in Motorfest genannt. Diese könnten unterschiedlicher nicht sein und doch haben sie alle eines gemeinsam. In der einen Playlist werdet ihr z.B. zum Driftprofi ausgebildet und in einer anderen dürft ihr Hawaii stressfrei erkunden ohne überhaupt gewinnen zu müssen. Das Schema ist dabei immer das gleiche. Ihr fahrt mehrere Rennen gegen KI-Gegner und müsst dabei eine gewisse Platzierung schaffen. Vor jedem Rennen dürft ihr dabei den Schwierigkeitsgrad einstellen. Je schwerer, umso mehr Erfahrungspunkte wandern auf euer Konto.

Ihr lernt dabei unterschiedliche Fahrzeugtypen kennen und durchquert verschiedene Gefilde. Am Ende der Rennserie gibt es dann ein langes Rennen, in dem ihr alle Fahrzeuge der Serie nacheinander fahren müsst. Der Wechsel findet hier automatisch statt, wenn ihr ein Drittel der Strecke geschafft habt. Aber war da nicht noch eine Gemeinsamkeit? Ach ja, die besteht darin, dass ihr bei den Rennen immer Autos zur Verfügung gestellt bekommt. Soll heißen, ihr könnt NICHT eure eigenen Karren an den Start schicken. Bevor ihr jetzt aber euer Smartphone (oder worauf auch immer ihr diesen Artikel lest) aus dem Fenster werft, erst mal runter vom Gas. Das hat nämlich auch seine Vorteile. So könnt ihr z.B. Wagen ausprobieren, die ihr euch sonst erst nach stundenlangem Zocken leisten könnt und wer weiß, vielleicht liegt euch der Lamborghini für 2.400.000 an In-Game Währung gar nicht. Außerdem sind wir noch lange nicht fertig!

Neben diversen Challenges in der Open-World wie z.B. Radarfallen auslösen oder Fotos mit bestimmten Autos an besonderen Orten zu machen gibt es nämlich noch die Live Events und die haben es wirklich in sich. Driftwettbewerbe, Dragster, Formel-1-Rennen oder Wettbewerbe in denen nur E-Autos erlaubt sind und das ist noch lange nicht alles. Ihr könnt bei Autoshows mitmachen bei denen online von anderen Spielern gevotet wird. Habt ihr den heißesten Schlitten und gewinnt, gibt’s massig Kohle und XP. Auch Kleidung für euren Avatar könnt ihr so freischalten. Es gibt natürlich auch Modi in denen ihr EURE Autos fahren dürft. Hier hat man dann oft nur die Vorgabe der Kategorie. Bei einem Driftwettbewerb z.B. musste es unbedingt ein Wagen der Kategorie Drift sein. Da ich hier nur einen in meiner Garage hatte, musste ich mit diesem fahren, bis ich mir einen neuen leisten konnte. Habt ihr kein passendes Fahrzeug wird euch entweder eines zur Verfügung gestellt, was dann dazu führt, dass die Rennstrecke mit den immer gleichen Autos voll ist oder ihr könnt dieses Rennen sogar erst starten, wenn ihr ein Auto besitzt, welches die Voraussetzungen erfüllt.

Eines meiner Highlights war definitiv der Demolition Royal Modus. Hier habt ihr wie der Name schon vermuten lässt einen Battle Royal Modus mit Autos. Genau wie bei Call of Duty und Co bekämpfen sich hier mehrere Spieler auf einer immer kleiner werdenden Map. Bis zu 32 Spieler können sich in Teams rammen bis die Felgen fliegen. Sucht ein Spiel oder ladet jemanden ein eurer Crew beizutreten und los gehts! Es gibt aber auch Events, die zeitlich begrenzt sind. Der Monat September steht z.B. im Zeichen der Muscle Cars und im Oktober liegt der Schwerpunkt bei japanischen Autos und der Kunst des Driftens. So gibt es immer etwas Neues und die Motivation regelmäßig vorbeizuschauen bleibt erhalten.

Grafik, Sound & Steuerung

Optisch ist The Crew Motorfest sehr gut gelungen. Ob es dem großen Vorbild Forza Horizon 5 den Rang abläuft? Jein. Die beiden Titel stehen sich hier in nichts nach. Allerdings hat Forza das schon vor zwei Jahren geschafft. Wäre da also bei Motorfest mehr drin gewesen? Vielleicht. Negativ aufgefallen wäre mir in den etlichen Stunden allerdings nichts. Alles sieht gut aus und ist frei von Bugs oder Glitches. Die Steuerung ist dank des DualSense einfach genial. Der kleine Widerstand, wenn in den nächsten Gang geschaltet wird oder der Sound des Getriebes, der aus dem Controller klingt, sind wirklich toll umgesetzt. Unterschiedliche Untergründe fühlen sich auch tatsächlich unterschiedlich an und vibrieren nicht immer gleich. So habt ihr ein wirkliches Gefühl der Erleichterung, wenn ihr vom Sand oder Matsch endlich wieder auf den Asphalt kommt und sofort spürbar besser vorankommt.

Der Sound der Autos lässt das Herz jedes Autofans schmelzen wie Reifengummi auf der Rennstrecke. Die Motoren der Muscle Cars brechen regelrecht durch die Motorhaube während getunte Racing Cars schnurren wie man es sonst nur bei Formel 1 Rennen hört. Die musikalische Auswahl deckt ebenfalls jeden Geschmack ab. Von rockigen Nummern über EDM bis hin zur entspannenden Chilloutmusic ist alles dabei um eurer Tour den richtigen Soundtrack zu verpassen. Neben einer KI-Stimme, die euch Anweisungen gibt oder sagt wann wieder eine neue Playlist vorhanden ist, bekommt ihr von NPC’s gelegentlich Geschichtsunterricht. Sie erzählen euch alles über die Legenden der hawaiianischen Kultur oder aber die Entstehung des Driftens in Japan. Ich persönliche habe es geliebt, all diese Informationen während der Rennen aufzusaugen.

Zusammenfassung

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