The Finals im Test

Pünktlich zu bzw. bei den Game-Awards gab Entwickler Embark Studios den Release von The Finals bekannt. Wir haben es „ausprobiert“… Ähm ja ok ausprobieren ist dezent untertrieben. Vielmehr bin ich für einige Stunden in dem Game versunken und wollte einfach nicht mehr aufhören. Lasst mich euch erklären, wieso The Finals so eine Sogwirkung auf mich hatte.

Also zuerst einmal sei gesagt, dass ich Shooter eigentlich ganz gerne spiele. Lieber welche mit na guten Story aber auch Onlineschlachten wie in Battlefield oder Call of Duty sind ab und an echt „entspannend“. Leider bin ich in solchen Spielen aber nicht sonderlich gut. Ich finde nie so richtig die eine Klasse, die mir liegt bzw. geh ich eben oft drauf und das bedeutet bei einem Battle Royal bekanntlich das Aus für diese Runde. Also sitze ich rum, bastle an meinem Waffen-Setup und warte bis meine Freunde fertig sind mit dem Match. Klingt nicht besonders berauschend, oder? Ist es auch nicht und genau deshalb finde ich The Finals so toll.

So, what’s the deal?!

Es treten immer mehrere 3er Teams gegeneinander an, und zwar alle gleichzeitig. Drei oder vier, je nach Modus. Zwar könnt ihr natürlich jede Menge Kills abstauben aber es geht hier in Erster Linie um Bares und damit meine ich tatsächlich Geld. The Finals versteht sich laut Entwickler*innen nicht als Battle Royal Shooter, sondern als eine Mischung aus Extraction- und Heldenshooter. Ziel ist es also Tresore zu knacken, die Kohle mitzunehmen und sie an Geldautomaten wieder einzuzahlen. Die anderen Teams versuchen das natürlich so gut es geht zu verhindern und euch euer hart verdientes Geld abzunehmen. Es ist dabei eure Entscheidung, ob ihr jeden 1000er sofort zu Bank bringt oder das Risiko eingeht mehr zu sammeln und mit größerer Beute rumzulaufen. Auch Gegner lassen je nach Spielmodus Geld fallen und so lauft ihr schnell mal mit einem Großteil der benötigten 40.000 $ rum. Umso ärgerlicher, wenn euch ein Dreiergespann direkt während der Einzahlung das Licht ausknipst. Ist das der Fall, haben eure Teammates zwei Möglichkeiten. Euch an Ort und Stelle wiederbeleben oder da das ja ein wenig dauert die Statue, in die ihr euch bei einem Kill verwandelt, habt schnappen und euch an einem sicheren Ort zurückholen. Alternativ könnt ihr nach der Respawnzeit selbst wieder zurück ins Spiel kommen. Hier haben wir tatsächlich schon mal den größten Unterschied zu einigen anderen Shootern, das Game geht in jedem Fall für euch weiter.

So ganz genau dürft ihr es mit dem Realismus hier nicht nehmen, das merkt ihr schon. In The Finals seid ihr Teilnehmer einer Gameshow und versucht Geld und Sponsoren für euch zu gewinnen. Beides bringt euch neue Waffen und auch kosmetische Items. Das Gute daran, ihr könnt alle Waffen im Spiel verdienen. Echtgeld könnt ihr investieren, wenn ihr Skins oder Klamotten haben wollt, die aber keinen Einfluss auf das Spielgeschehen haben.

Klassen, Skills & Waffen

Zur Auswahl stehen die Klassen leicht, mittel und schwer. Gemeint ist damit tatsächlich die Figur der Charaktere. Leicht ist klein und agil und schwer auch wirklich groß und kräftig. So spielen sich die Charaktere auch alle unterschiedlich. Die leichte Klasse kann zum Beispiel schnell ausweichen oder für kurze Zeit unsichtbar werden. Die schwere Klasse hingegen steckt mehr Schaden weg und kann durch Wände laufen. Die mittlere Klasse ähnelt dem Standard Soldaten in anderen Games. Ein Geschützturm oder Defibrillator zum sofort beleben der Kameraden gehören zu seinem Setup. Zu den speziellen Fähigkeiten hat jede Klasse natürlich auch ihre eigenen Waffen. Von Maschinengewehren über Panzerfaust bis hin zu Schwertern oder Wurfmessern ist alles dabei was das Herz begehrt.

Die Fortbewegung in The Finals funktioniert wenig überraschend zu Fuß, Fahrzeuge gibt es keine. Allerdings spielt sich ein Großteil des Games auf den Dächern ab und um dahin zu gelangen, gibt es Seilrutschen, Sprungpads oder auch Wurfhaken, aber auch der Dash kann hier sehr nützlich sein. Spannend wird es, wenn ab und an besondere Ereignisse wie Meteoritenschauer oder niedrige Schwerkraft vorkommen.

Von Abrissbirnen und blinder Zerstörungswut!

Klingt alles ein wenig nach einer Mischung aus Overwatch und Co, oder? Der niedrige Grad an Realismus und der Grafikstil, der im übrigen fantastisch ist, sind ja auch nicht von der Hand zu weisen. The Finals verfügt aber über ein Alleinstellungsmerkmal, das für mich den Reiz ausmacht. Der Zerstörungsgrad der Spielwelt! Ehemalige Battlefield-Entwickler haben hier ihr Bestes gegeben und eine Welt erschaffen, in der fast jedes Gebäude komplett zerstört werden kann. Bisher gibt es vier Level, die sich je nach Wetterbedingungen auch so schon sehr unterschiedlich spielen. Wenn sich dann aber auch noch die Struktur des Levels ändert, weil die halbe Stadt zu Schutt und Asche geballert wurde, dreht sich das Spiel nicht selten noch um 180 Grad. Weniger Verstecke, weniger Fluchtmöglichkeiten. Da bringt der Wurfhaken eben nichts mehr, wenn der schwere Spieler mit seinem Vorschlaghammer gerade die halbe Hütte eingerissen hat.

Sniper können sich so auch kaum noch verstecken. Sogar auf Abrissbirnen könnt ihr klettern und diese dann auch benutzen. Ganz ohne Schutz seid ihr aber dennoch nicht. Es gibt in The Finals Waffen und Granaten die Goo werfen. Mit diesem Zeug könnt ihr schnell eine Deckung oder eine Brücke herstellen. Zwar ist das Goo alles andere als unzerstörbar aber für eine kurze Zeit kann es euch den Hintern retten, zum Beispiel wenn ihr gerade Geld einzahlen wollt aber niemand euch Deckung geben kann.

Zusammenfassung

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