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The Last of Us Part I im Test

The Last of Us gehört ohne Zweifel zu einem der stärksten Titel, die für die PlayStation 3 erschienen sind. Seit seinem Release im Juni 2013 haben sich die beiden Hauptcharaktere Ellie und Joel einen Fixplatz als Kultfiguren der Gaming-Szene gesichert. Nach dem Release von The Last of Us Part II im Jahr 2020 kamen bald schon die ersten Rufe nach einem Remake des heißgeliebten Horror-Klassikers auf – und diese wurden erhört.

Dawn of the (Un)Dead

The Last of Us Part I entführt seine Spieler*Innen in eine verwüstete Welt, in der nichts mehr so ist, wie es einmal war. Ein parasitärer Pilz hat den Großteil der Bevölkerung infiziert und bringt seine Wirte dazu, aggressiv und gnadenlos auf ihre Mitmenschen loszugehen. 20 Jahre nach Ausbruch der ersten Infektionen mit dem Cordyceps-Pilz leben die Menschen zusammengerottet in strikten Quarantänezonen, während außerhalb der gesicherten Bereiche der sichere Tod lauert. Auch der Texaner Joel, der sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Schmuggler machen konnte, lebt in einer dieser abgeriegelten Zonen. Als er eines Tages den Auftrag bekommt, die 14-jährige Ellie aus der Quarantänezone zu schmuggeln, rechnet er nicht damit, dass dieser Auftrag sein Leben für immer verändern wird.

Aus Alt mach Neu

Das jetzt erscheinende Remake von The Last of Us ist jedoch nicht die erste Schönheitskur, die der Titel bekommen hat. Denn bereits im Jahr 2014 wurde ein Remaster veröffentlicht, bei dem die ursprünglichen Texturen und auch die Grafik ordentlich aufgewertet wurden. Zudem wurden in der PS4-Version auch die neuen Möglichkeiten der Konsole voll ausgeschöpft, so dass die Light Bar des Controllers, das Touchpad oder auch der Lautsprecher für ein immersiveres Spielerlebnis sorgten. Doch das reichte Entwickler Naughty Dog noch nicht. Denn zwischen dem ursprünglichen Release von The Last of Us und Part I liegen mittlerweile acht Jahre. Ein Zeitraum, in dem sich zum einen die Technik, zum anderen aber auch die Möglichkeiten der Entwickler*Innen ihre Ideen umzusetzen, deutlich gewandelt haben.

Bei The Last of Us Part I handelt es sich nun um ein originalgetreues Remake des Originals, das dank der PlayStation 5 eine komplett neue Erfahrung bieten soll. Die von Grund auf überarbeitete Version des Titels glänzt besonders dank verbesserter Charakter-Modelle – inklusive veredelter Gesichtsanimationen – die für pure Gänsehautmomente sorgen. Doch auch die neuen Effekte und Texturen verhelfen dem Spiel zu neuen Höhenflügen – brennende Clicker waren noch nie schöner anzusehen. Optisch zeigt sich Part I von seiner bis dato schönsten Seite und sorgt mit realistischerer Beleuchtung für wahre Highlights.

Doch der Titel ist nicht nur Eye-Candy, denn auch am Gameplay wurde gefeilt. Eine verbesserte Steuerung sorgt dafür, dass ihr um einiges agiler unterwegs und in Konfrontationen seid, als es im Original möglich war. Doch nach wie vor ist es so, dass es sich stellenweise, während einzelnen ausgeführten Bewegungen, doch noch etwas hölzern anfühlt. Auch die KI wurde aufgepeppt, was nicht in allen Momenten des Spiels so gut klappt. Die Gegner*Innen sind zwar deutlich intelligenter und entdecken euch früher als es noch im Original oder dem Remaster der Fall war, doch Ellie ist manchmal ziemlich wagemutig und läuft direkt vor den Augen der Feinde vorbei. Eure Tarnung ist deswegen zwar nicht futsch, doch es kratzt ein wenig an der Immersion, die an anderen Stellen des Titels so perfekt ausgeführt ist.

Sinneserlebnis

The Last of Us schafft es wie kein anderer Titel diese ganz besondere und eizigartige Balance zwischen actiongeladenen Konfrontationen, nervenaufreibenden Stealth-Passagen und diesen kleinen, ruhigen Momenten zwischendurch zu schaffen. Die Darstellung dieser Kontraste ist nach wie vor eines der größten Stärken des Titels. Dank des haptischen Feedbacks des PlayStation 5 Controllers wird in Part I nun eine noch immersivere Erfahrung ermöglicht- sowohl in den lauten, als auch in den ruhigen Passagen des Spiels.

Ich persönlich war noch nie ein Fan von der Vibrations-Funktion bei Controllern und finde es eigentlich meist eher störend. Doch dann habe ich im Jahr 2020 The Last of Us Part II gestartet und vergessen diese zu deaktivieren. Und welch ein Glücksfall das war, denn das Vibrations-Feature war wirklich perfekt in das Spiel integriert worden. In Part I wurde die Funktion nun erweitert und verleiht dem Titel in jeder Situation das gewisse Etwas. Regnet es beispielsweise, werden kleine, sanfte Bewegungen vom Controller abgegeben. Doch nicht nur die Umgebungen profitieren von diesem Feature, auch im Kampf sorgen die verschiedenen Vibrationsmuster für eine dichte Atmosphäre. Jede Waffe verfügt über eigene, unterschiedliche Vibrationen, die sich beim Ziehen bzw. Wegstecken der Schießeisen, dem Spannen des Bogens oder aber in den direkten Auseinandersetzung mit Infizierten bemerkbar macht. Diese Liebe zum Detail ist als großer Pluspunkt zu vermerken.

Während euer Tastsinn durch das haptische Feedback stimuliert wird, kommen auch eure Ohren nicht zu kurz. Damit meine ich aber nicht nur den immer noch grandiosen Soundtrack, sondern den gelungenen 3D-Sound. Die Wiedergabe über meine Teufel 5.1 Surround Sound Anlage hat für wahrlich gruselige Momente gesorgt, die ich so schnell nicht vergessen werde. Explosionen und Schüsse klingen realistischer und klarer, und auch das Gekreische der Infizierten aus allen Richtungen war so intensiv wie nie zuvor.

Alle können spielen

Bereits Part II gilt als einer der Vorreiter was Barrierefreiheit angeht und auch in Part I könnt ihr das Spielerlebnis wieder ganz euren persönlichen Wünschen anpassen. Ich finde es unglaublich toll, wenn Videospiele auch jenen Menschen ermöglicht werden, die mit körperlichen Beeinträchtigungen, sei es eine Behinderung oder Alterserscheinungen, zu kämpfen haben. Inklusion wird in den Einstellungen von The Last of Us Part I groß geschrieben.

Lächeln, bitte!

Um eure Lieblingsmomente einfangen zu können, ist The Last of Us wie bisher mit einem Fotomodus ausgestattet worden. Ich als regelrechter Screenshot-Junkie freue mich natürlich immer besonders über dieses Feature. Wie bisher verfügt dieser über Standardfunktionen wie Filter, Blenden, Vignette oder Logos, die ihr einfügen könnt. Die Kamera lässt sich zwar immer noch nur orbital um den spielbaren Charakter steuern, jedoch gibt es ein paar neue Funktionen, die dieses Manko ein wenig schmälern. Um eure Szene in das rechte Licht zu rücken, habt ihr nun die Möglichkeit bis zu 3 Lichtquellen, orbital, um euch zu positionieren. Diese Platzierung ist zwar manchmal ein wenig fummelig, die Ergebnisse können sich jedoch sehen lassen. Die mit Abstand coolste Neuerung ist jedoch, dass ihr einzelne Bilder vorspringen könnt.

Einfangen lassen sich mit dem Fotomodus aber nicht nur reguläre Spielszenen, sondern auch Bugs und Glitches. Die kamen während meiner Testzeit selten, aber doch ab und zu vor. Während ich mich gerade auf einem Tauchgang mit Joel befand, bin ich doch glatt außerhalb des Levels gelandet. Das war zwar etwas nervig, weil ich schlussendlich den letzten Spielstand neu laden musste, hat jedoch für ein paar witzige Bilder für meine Sammlung gesorgt.

Zusammenfassung

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