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The Phantom im Test

Für alle, die in den Spielhallen der 80er aufgewachsen sind, ist nun ein neues Beat em up erschienen. In The Phantom der australischen Entwickler von Art of Play könnt ihr das Phantom in seinem Kampf gegen die Bruderschaft der Singh spielen – und das mit einem an eurer fortgeschrittenes Alter angepassten Schwierigkeitsgrad.

The Phantom – ein Kämpfer, der geschworen hat, sein Leben dem Kampf gegen Piraten (und alle Arten von Gier und Grausamkeit) zu widmen. Nachdem sein Vater bei einem Piratenangriff ums Leben gekommen ist und er von Einheimischen in Afrika (in der Gegend von Mozambique) aufgezogen wurde, ist diese Einstellung auch zumindest nachvollziehbar. Das war vor rund vierhundert Jahren – und bis heute halten sich seine Nachfahren an diesen Schwur und führen das Werk ihres Ahnen fort. Und laufen im selben Faschingskostüm durch die Gegend.

The Phantom ist ein überaus einflussreicher Comic. Erstmals erschienen ist er 1936, zu einer Zeit als Comicstrips noch etwas vollkommen Neues waren und die Jugend von damals (angeblich) verblödet haben. In etwa so, wie Mortal Kombat die Jugend von 1992 in brutale Killermaschinen verwandelt hat. Neue Medien stoßen eben immer auch auf Kritik. Dem Erfolg von The Phantom (bzw. der Comics ganz allgemein) hat das aber natürlich keinen Abbruch getan, und The Phantom wird bis heute fortgesetzt. The Phantom war damals der erste Superheld, der in einem Kostüm durch die Gegend gelaufen ist – was später dann vollkommen selbstverständlich wurde. The Phantom verfügt aber eigentlich über keinerlei Superkräfte. Er verlässt sich ausschließlich auf seine Stärke, seine Intelligenz, seine zwei Pistolen und den Mythos seiner Unsterblichkeit (der aktuelle Held ist ja auch bereits die 21. Generation!), um gegen die Mächte des Bösen vorzugehen. Im Laufe der Jahrhunderte hat The Phantom dann auch einige Spitznamen erhalten, wie „The Ghost Who Walks“, „Guardian of the Eastern Dark“ und „The Man Who Cannot Die“. Das 21. Phantom ist mit Diana Palmer verheiratet; sie lernten sich kennen, als er in den Vereinigten Staaten studierte, und haben zwei Kinder, Kit und Heloise. Er hat einen dressierten Wolf namens Devil und ein Pferd namens Hero, und wie die 20 vorherigen Phantome lebt er in der alten Schädelhöhle in einem fiktiven afrikanischen Land. Sowohl der Wolf als auch das Pferd kommen auch im Spiel vor.

Prügelspiel

The Phantom ist ein klassisches Beat em up (Prügelspiel). Ihr steuert euren Helden von links nach rechts durch die einzelnen Abschnitte und prügelt eure Gegner mit euren Fäusten und Füssen. Gegner die k.o. gehen liegen kurz am Boden und lösen sich danach auf. Ihr könnt auch die Umgebung immer wieder einmal zur Unterstützung heranziehen, beispielsweise führt ein Schlag auf einen herumstehenden Benzinkanister dazu, dass dieser zu Rauchen beginnt und kurz darauf explodiert. Manchmal seht ihr gespannte Seile, die Deckenlampen festhalten – löst das Seil, und des Objekt an der Decke fällt herab und erschlägt hoffentlich den einen oder anderen Gegner. Sammelt herumliegende Dinge wie Holzprügel auf, um damit Gegner zu bekämpfen. Aufgenommene Gegenstände können auch geworfen werden. Mit einem Pfiff ruft ihr euer Haustier, den Wolf, der dann kurz beim Kämpfen hilft. Ihr könnt auch eure Pistole ziehen und damit auf Gegner schießen, die Munition ist aber auf 20 Schuss begrenzt (und wirklich mannstoppend sind die Kugeln auch nicht gerade). Herumstehende Kisten werden wie in jedem Computerspiel einfach zertrümmert, in ihnen findet ihr nützliche Dinge wie Geld, Munition oder Heilmittel. Oder ihr findet Antiquitäten, die ihr euch dann im Hauptmenü in eurem „Vault“ in Ruhe ansehen könnt.

Eure Gegner sind die Verbrecher vom „The Singh Brotherhood“. Sie haben euch in eurem Heim in Afrika überfallen und euren Sohn entführt. Also nehmt ihr die Verfolgung in Richtung Indien auf. Die Abwechslung an verschiedenen Gegnertypen ist nicht übermäßig groß, allerdings sind die einzelnen Level recht unterschiedlich gestaltet. Ihr müsst nicht durch alle 15 Level marschieren und immer die selben Gegner vermöbeln, sondern ihr werdet regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt. Ihr reitet mit eurem Pferd und schießt auf Gegner, fahrt mit einem Boot, ihr weicht herabfallenden Bomben aus, ihr müsst aufpassen, nicht von Motorrädern überfahren zu werden.

Ihr könnt zuschlagen, treten, springen, laufen und Dinge aufheben. Daneben habt ihr noch mehrere Spezialangriffe (einfache Kombos), die aber alle Stamina verbrauchen – was durch normale Angriffe wieder aufgeladen wird.

2-Spielermodus

Weil Prügelspiele zu zweit noch viel mehr Spaß machen, könnt ihr auch in The Phantom zu zweit spielen. Ihr habt generell die Wahl, ob ihr als The Phantom oder als seine Frau, Diana Palmer, spielen wollt. Im lokalen 2-Spielermodus (kein Onlinemodus, Steam Remote Play geht auch nicht!) prügelt sich das Ehepaar gemeinsam durch die Gegnerhorden. Diana trägt kein Heldenkostüm, sondern ist wie eine Forscherin in einem Indiana Jones Film gekleidet. Sie verfügt über (leicht) andere Moves als ihr Mann, ihre Unterstützung ist nicht der Wolf, sondern ein Raubvogel. Der Schwierigkeitsgrad des Spieles ist übrigens – verglichen mit den Prügelspielen aus früheren Zeiten – relativ gering. Mit ein wenig Übung sind zumindest die ersten paar Level kein Problem.

Die technischen Anforderungen an euren PC sind extrem gering. Ich habe schon lange keine Neuerscheinung mehr gesehen, die bereits mit einer Nvidia Geforce 9600 GT (oder einer AMD HD 3870 512MB) Grafikkarte problemlos funktioniert. Kaufen könnt ihr The Phantom für den PC auf Steam, oder für die Nintendo Switch, die PlayStation 4 und 5. Die Xbox-Fassung hat sich ein wenig verzögert, und soll um den 20. März erscheinen, sobald der Microsoft Zertifizierungsprozess abgeschlossen ist.

Zusammenfassung

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