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The Thing: Remastered im Test

The Thing: Remastered schickt euch in den Kampf gegen eine außerirdische Bedrohung in einer zerstörten Forschungsstation auf der Antarktis. Nightdive Studios haben den alten Klassiker unter Verwendung ihrer Kex Engine liebevoll restauriert und nun für PC und Konsolen veröffentlicht.

Das kürzlich von Atari übernommene Nightdive Studio aus Vancouver, USA, hat sich seit vielen Jahren auf alte Klassiker spezialisiert, die auf aktuellen Systemen wieder spielbar gemacht und (oft erstmals) auf digitale Plattformen wie Steam gebracht wurden. Anfangs waren das oft nur ein paar notwendige Fixes, später wurden immer aufwändigere Remaster-Versionen erstellt, die nicht nur dafür gesorgt haben, dass ihr die Spiele wieder problemlos kaufen und spielen könnt, sondern die auch viele Aspekte des ursprünglichen Spieles verbessert haben. The Thing: Remastered fällt in diese Kategorie. Hier wurde nicht nur der alte CD-Kopierschutz (bei der PC Version) entfernt und dafür gesorgt, dass ihr es auch mit aktuellen Monitoren in einer vernünftigen Auflösung und ohne Grafikfehler spielen könnt, sondern es wurde auch eine ganze Menge an neuen Verbesserungen implementiert.

Im Jahr 1982 ist der Horrorklassiker The Thing (bei uns: Das Ding aus einer anderen Welt) vom Regisseur John Howard Carpenter im Kino erschienen. Carpenter hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit Horrorfilmen wie The Fog oder Halloween einen Namen gemacht, The Thing war aber anfangs ein ziemlicher Flop. Erst in späteren Jahren wurde der Film populär und zählt heute zu einem Klassiker des Genres. Er handelt von einer kleinen Gruppe von Forschern in der Antarktis, die einem außerirdischen Wesen begegnen, das die Menschen befällt, von ihrem Körper (und dem ihrer Hunde) Besitz ergreift und sich außerdem rasant vermehrt. Bald wusste niemand der Beteiligten mehr, wer nun bereits von dem Wesen infiziert war und wer nicht. Der Film hat mit einer enormen Explosion in der Forschungsstation geendet, ein wirkliches Happy End gab es für die noch lebenden Menschen aber trotzdem nicht…

Fortsetzung mit dem selben Namen

Das Computerspiel The Thing ist erst 2002, also 20 Jahre nach dem Film, für die PlayStation 2, Xbox und den PC erschienen. Nun hat es sogar mehr als 20 weitere Jahre gedauert, bis jetzt The Thing: Remastered veröffentlicht wurde. Die Story des Spieles war (und ist) eine direkte Fortsetzung des Filmes. Ihr übernehmt die Kontrolle über Captain Blake, einem amerikanischen Special Forces Elitesoldaten, der mit einem Team von drei weiteren Leuten (einem Techniker für Reparaturen, einem Sanitäter, der jeden in seiner Nähe automatisch heilt und einem Soldaten mit automatischem Gewehr) von einem Hubschrauber neben der amerikanischen Forschungsstation aus dem Film abgesetzt wurde. Euer Auftrag lautet, hier nach dem Rechten zu sehen. Die Station ist nach den Ereignissen aus dem Film ziemlich ramponiert, aber auch teilweise noch intakt. Ihr solltet sie rasch betreten, denn draußen hat es rund -40 Grad, was nicht sehr positiv für eure Gesundheit ist. Die Aufenthalte im Freien sollten also immer möglichst kurz gehalten werden, ein blauer Balken zeigt euch an, wie lange es noch bis zum Tod durch Erfrieren dauert. Ziemlich blöd, wenn die einzige Tür in die Basis fest verschlossen ist…

Das Spiel The Thing ist zum Film The Thing in etwa wie der Film Alien (1979) zum Film Aliens (1986). Während im Original der subtile Horror und die Angst vor dem übermächtigen und weitgehend unsichtbaren Feind vorherrscht, kommt es in den Fortsetzungen zu regelmäßigen Gefechten mit den Gegnern. So auch im Spiel The Thing. Wir kämpfen gegen mutierte Monster in ihrer Originalform, gegen Menschen die vom „Ding“ infiziert wurden (bzw. von ihm nachgeahmt – das „Ding“ kann sogar die Kleidung von Menschen replizieren), und auch gegen andere Menschen einer profitgierigen Firma, die sich die Fähigkeiten der außerirdischen Lebensform für ihre eigenen Zwecke aneignen will und dabei über Leichen geht.

Shoot and burn them!

The Thing Remastered ist ein teambasierter Third-Person-Shooter, der wohl am besten in das Survival Horror Genre passt. Ihr müsst auf eure Munition und Gesundheit achten, außerdem dürft ihr nicht das Vertrauen eures Teams verlieren. Jedes Teammitglied kann euch gegenüber feindlich werden, und das nicht nur, wenn ihr (versehentlich) auf ihn feuert. Auch wenn ihr ihm seine Waffen wegnehmt fördert das beispielsweise nicht gerade sein Vertrauen in euch. Jedes Teammitglied ist entweder grün (befolgt jeden Befehl), gelb (ignoriert eure Befehle) oder rot (attackiert euch).

Nach der ersten Mission trennt ihr euch von eurem ursprünglichen Team und beginnt, alleine die (nahe gelegene) norwegische Forschungsstation zu erkunden. Hier ist auch ein anderes Team vor kurzem abgesetzt worden, von dem aber jede Spur fehlt. Es dauert nicht lange, und ihr trefft den ersten Überlebenden. Zuerst müsst ihr zügig seine schweren Wunden verarzten, dann gebt ihr im am besten eine überflüssige Waffe und etwas Munition, um sein Vertrauen zu gewinnen. Im Laufe des Spieles werden sich regelmäßig Überlebende eurer Gruppe anschließen. Ihr könnt ihnen Befehle erteilen (wartet hier, folgt mir), ihr könnt sie in den Tod schicken. Wenn sie zu viele schwer verdauliche Dinge sehen, geraten sie in Panik. Bringt sie von den verstörenden Orten weg, oder gebt ihnen eine Beruhigungsspritze. Andernfalls sind sie irgendwann nur noch ein Hafen zitterndes Espenlaub und für nichts mehr zu gebrauchen. Und ihr benötigt Hilfe – Ingenieure stellen die Stromversorgung wieder her, Sanitäter heilen euch. Ein „Game Over“ gibt es nur, wenn für die weitere Geschichte relevante Mitglieder eurer Party sterben. Löst einfache Rätsel, wie beispielsweise versperrte Türen durch zur Explosion gebrachte Fässer zu öffnen, sammelt Ressourcen (Munition, Medipacks, Beruhigungsspritzen, Fackeln usw.) ein, besorgt euch neue Waffen wie einen Flammenwerfer. Der Spielstand wird automatisch gespeichert, wenn ihr mit der Story vorankommt, oder wenn ihr einen alten Kassettenrekorder findet, bei dem ihr selbst Spielstände anlegen könnt.

Remaster

Technisch gibt es bei The Thing: Remastered wenig auszusetzen. Ihr müsst euch natürlich bewusst sein – das originale Spiel stammt aus dem Jahr 2002. Die Verbesserungen sind aber vielfältig. Beispielsweise wurden viele kleine Details in die Umgebung eingebaut, die im Original schlichtweg nicht möglich waren. Neue Schilder, herumliegende Gegenstände, einfach mehr Details in jedem Raum, dazu wesentlich bessere Charakteranimationen. Natürlich wurde auch die Grafik als solche hochgerechnet und schaut nun (fast) aus wie im originalen Film. Im Original aus 2002 ist die Qualität im Verlauf der Missionen deutlich abgesunken, manche der späteren Levels und Bosskämpfe waren schlichtweg suboptimal. Der Schwierigkeitsgrad ist oft sprungartig angestiegen, manche Sequenzen waren entweder nur nach unzähligen Versuchen zu schaffen oder auch technisch ein wenig schlampig gemacht. Hier haben die Entwickler von The Thing: Remastered angesetzt – beispielsweise ist die Fluchtsequenz mit den ganzen Explosionen nun viel besser spielbar als noch im Original. Auch die Steuerung klappt nun sowohl mit dem Gamepad oder auch mit Tastatur und Maus hervorragend. Ebenso werden hohe Auflösungen (4K) und 144 FPS unterstützt.

Kaufen könnt ihr The Thing: Remastered sowohl auf Steam und GOG als auch im Xbox und PlayStation Shop. Die technischen Anforderungen an die PC Fassung sind moderat, selbst uralte Grafikkarten wie die GTX 650 TI (2GB) oder die Radeon HD 7750 sind ausreichend, um das Spiel zu zocken.

Zusammenfassung

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