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The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine – Test

Ein gutes Ende findet man selten. Jedenfalls in der harten und grausamen Welt von „The Witcher 3: Wild Hunt“. Das zweite und letzte Add-on „Blood and Wine“ fügt sich dieser Tradition und lässt seinen Helden Geralt von einer Misere in die nächste schlittern.

Dieser versucht dennoch unermüdlich, die Geschichte zum Guten zu wenden – das gelingt wahrlich nicht immer. Aber genau das ist einer der großen Reize dieses letzten (?) Abenteuers, das den Hexer zum Mittelpunkt hat. Und Entwickler CD Project liefert erneut einen bewährten Mix, der schon die früheren Erzählungen so außergewöhnlich machte: unerwartete Wendungen, schwierige Entscheidungen und packende Kämpfe. Und mit seinem großen neuen Gebiet und der spannenden Geschichte fühlt sich diese Erweiterung wie ein eigenes Spiel an.

„Blood and Wine“ spielt in einer neuen und aufregenden Region namens Toussaint. Diese erinnert mit ihrer Architektur und ihren Weingärten nicht selten an die italienische Toskana. Während von Wein sehr oft die Rede ist und die dortigen Bewohner ziemlich stolz auf ihre Handwerkskunst sind, betrübt ein umherstreunendes und mordendes Ungeheuer die Gemüter. Geralt macht sich auf die Spur und muss bald erkennen, dass es wieder mal nicht so einfach ist, wie es scheint.

Die Hauptquest ist voller Täuschungen und  Wendungen. Um nicht zu viel zu verraten: Es dreht sich um Verrat der Sonderklasse – und die längerfristigen Auswirkungen der persönlichen Entscheidungen werden nicht wenige Spieler verblüffen. Manche Folgen mögen lediglich klein sein, andere entscheiden dagegen über Leben und Tod. Wenn man das doch bloß im Vorhinein wüsste.

„Blood and Wine“ bietet zudem eine Fülle an Nebenaufgaben, die extrem spannend und lustig geraten sind; kaum eine der zahlreichen Quests fühlt sich wie ein Lückenfüller an. Kreativität bewiesen die Schöpfer einmal mehr in Sachen Welt-, Charakter- und Monsterdesign: Selten sah man solch malerisch-verträumte und an anderer Stelle so düster-deprimierende Areale; Personen und Ungeheuer wirken stimmig und glaubhaft. Viel besser kann man eine Fantasy-Welt eigentlich nicht gestalten.

The Witcher 3 Blood and Wine

Die Bosskämpfe sind nun sogar noch packender als in der vorigen Erweiterung „Hearts of Stone“ geraten. Dabei hat sich beim Kampfsystem nicht viel, aber doch etwas geändert: Ein neues Mutation-Upgrade-System sorgt für neue Fähigkeiten und Boni im Kampf. Diese sind extrem mächtig geraten; es zahlt sich also aus, sie freizuschalten. Beispielsweise helfen die Upgrades Freeze und Telekinese dafür, dass Bossgegner um einiges schneller ins Gras beißen als zuvor.

FAZIT

„Blood and Wine“ ist ein nahezu perfektes Add-on zu einem der besten Rollenspiele überhaupt geworden. Es ist so voller Adrenalin, dass es regelmäßig an den finalen Akt von Wild Hunt erinnert. Die Welt ist einmal mehr tiefgründig und vollgepackt mit Geheimnissen, dass es jedesmal eine wahre Freude ist, mit dem schrulligen aber sympathischen Geralt ins Abenteuer zu reiten. Und auch andere liebgewonnene Charaktere könnten noch einen Auftritt erhalten – lasst euch überraschen.

Gesamtwertung: 9.6

Einzelwertungen: Grafik: 10 | Sound: 10 | Handling: 8 | Spieldesign: 10 | Motivation: 10

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