Tokyo Mirage Sessions #FE Encore im Test

Das Leben als J-Pop Künstler und vor allem Idol ist ein Hartes. Die Singstimme will geschult und gestärkt werden, das eigene Herz muss in Performance und Sound der vorgetragenen Lieder gelegt werden und schweißtreibende Choreographien warten darauf einstudiert zu werden, um noch den kritischsten Fan von der eigenen – durch die Marketing Agentur fein säuberlich am Reißbrett entworfenen – Authentizität zu überzeugen. Dass sich zu allem Überdruss auch noch eine Horde Performa-süchtiger Mirages anschickt den Menschen und Städten Japans ihre Seelenkräfte, also ihr Performa, zu klauen, gerät angesichts dieses Dramas in Tokyo Mirage Sessions #FE Encore für die Switch, der Portierung des 2015 für die Wii U erschienen Crossover-JRPG von Atlus Tokyo Mirage Sessions #FE, schon fast in den Hintergrund. Aber doch nur fast!

Von Mirages die auf Performa starren

Von alledem können Itsuki Aoi und Tsubasa Oribe – Vorsicht, Wortspiel voraus – ein Lied singen (oder auch nicht, schließlich muss das Handwerk des J-Pop Künstlers allererst mühsam erlernt und die industriell verfertigte Identität verinnerlicht werden). Die beiden Highschool-Schüler aus dem fiktiven Tokyo treffen sich durch Zufall bei einem Talentwettbewerb im Observatorium der Stadt Daitama, an welchem Tsubasa teilzunehmen gedenkt. Doch auf der Bühne angekommen trägt sich, selbst unter Wettbewerbsmaßstäben betrachtet, Bizarres zu: Der Moderator des Events entpuppt sich als von einem titelgebenden Mirage, den Hauptantagonisten aber auch zentralen Verbündeten des Spiels, besessen und zerrt die verblüffte Tsubasa kurzerhand in die Idolasphäre Daitamas. Bei diesen Sphären handelt es sich um die wahre, für normale menschliche Augen jedoch unsichtbare, Gestalt eines jeden Ortes in Tokyo Mirage Sessions #FE Encore. Itsuki sprintet seiner Schulkameradin kurzentschlossen hinterher und findet sich in einem sehr wundersam anmutenden Dungeon wieder, auf dessen Wegen, in rote Mantel mit Kapuzen gehüllte, Gestalten patrouillieren. Bald gelingt es Itsuki jedoch eines dieser Wesen auf seine Seite zu ziehen, den Mirage Chrom; eine Figur, die wir bereits aus der Fire Emblem-Serie kennen, wie übrigens alle verbündeten Mirages von Figuren dieser Serie verkörpert werden. Mirages, phantomartige Wesen, werden vom Performa der Menschen und Städte angezogen. Während einige den Menschen wohlgesinnt sind, wie etwa Chrom, sind andere darauf aus den Menschen und Städten ihr Performa zu stehlen. Offenbar braut sich gerade ein wahrer Sturm über Tokyo zusammen, denn verschiedenste Mirages blasen zum kollektiven Angriff auf die Menschen und ihre Seelenkräfte. Diesem Angriff können nur Mirage-Meister Einhalt gebieten, deren Performa es ihnen erlaubt Mirages als Waffe zu führen und Jagd auf die feindlichen Geisterwesen innerhalb der Idolasphären der Städte zu machen. Zu diesen Mirage-Meistern zählen zu Beginn des Spieles, neben Itsuki und Tsubasa, der Highschool Schüler und ebenfalls Klassenkamerad von Itsuki und Tsubasa, Touma Akagi, der sich bereits als J-Pop Künstler verdingt, sowie das Idol Kiria Kurono, ein berühmter J-Pop-Star, die Japan mit ihren Hits im Sturm erobert. Sowohl Touma als auch Kiria sind bei der Agentur Fortuna Entertainment unter Vertrag, die sich als die Fassade des organisierten Kampfes gegen die in Tokyo wütenden Mirages zu erkennen gibt; ein Kampf an dem sich fortan auch der von uns gesteuerte Hauptcharakter des Spiels Itsuki und, nach ihrer Errettung aus den Fängen des Moderators, Tsubasa beteiligen.

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