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Total War: PHARAOH im Test

Bei so manchem Spiel fragen sich die Fans des Genres schon bei Ankündigung – Warum? Unter diesem etwas Stern stand zum Beispiel das berüchtigte Gollum, aber auch der neueste Ableger der Total War Reihe – Pharao hat diese unliebsame „Ehre“. Wir berichten euch nun ob Ihr trotzdem einen Blick in die Sanddünen werfen solltet oder der Hitze lieber fernbleibt.

Manche mögens heiß

Während Creative Assembly in punkto Fantasy Total War mit der Warhammer Reihe von einem Erfolg zum nächsten jagte und auch die historischen Fans mit Three Kingdoms nicht völlig enttäuschte (bis zum verfrühten Abbruch des weiteren Supports zumindest) bekommen Sie in letzter Zeit verstärkt etwas Gegenwind anstatt Fanliebe zu spüren. Die Preispolitik für die Warhammer DLCs wurde ihnen ziemlich übelgenommen und auch die Entscheidung, das langersehnte nächste historische Total War ausgerechnet in die Zeit der alten Ägypter zu bringen verursachte keine freudige Überraschung bei der Fangemeinde.

Vielfalt im Namen Rahs und Anubis

Dabei kann man Creative Assembly Sofia nicht vorwerfen, dass Sie sich nicht bemüht hätten, das Beste aus Ihrer Aufgabe zu machen. Total War Pharao, ist das mit Abstand vielschichtigste und am weitesten konfigurierbare Total War bisher. Dies ist schon bei Spielstart ersichtlich, wenn man die Kampagne konfiguriert. Pharao lässt von der Aggressivität der Gegner, der Truppengröße, der Forschungsdauer bis hin zur Häufigkeit von Naturkatastrophen oder zufälligen Startpositionen bis hin zu dem Abschalten der Moral der Truppen in der Schlacht alles konfigurieren.. was man auch einseitig (also nur für den Spieler oder die AI) beschließen kann, dann geht dies schon eher in Richtung Cheat.

Dies setzt sich in der Kampagne nahtlos fort. Nicht nur hat man mit Nahrung, Stein, Holz, Bronze und Gold so viele Ressourcen wie sonst eher in einem Aufbauspiel ala ANNO, sondern dem geneigten Pharao in Spe stehen neben der Verehrung diverser Götter (durch Widmung von zum Beispiel einem General an diese Gottheit) oder der Nachahmung eines bestimmten Ahnentradition zur Verfügung, welche in weiterem Verlauf den Spielstil bestimmt. Daneben gibt es noch eine umfassende Diplomatie und den ägyptischen Hof, an welchem euer Anführer Ämter bekleiden kann und gegen unliebsame Konkurrenten intrigiert.

Der Pharao ist tot, es lebe der Pharao

Zu guter Letzt geht es aber immer darum möglichst viel Legitimationspunkte zu erwerben um sich als neuer Pharao ausrufen zu können. Leider können dies auch jegliche anderen Anführer, womit leicht ein dauerhafter Zustand des Bürgerkriegs entsteht. Diesen Zustand muss der angehende Herrscher Ägyptens genau so meistern, wie die Bedürfnisse des Volkes (plagt dieses Hunger, oder eine der Naturkatastrophen geht die Zufriedenheit schnell in den Keller). Passend hierzu gibt es wohl auch einen der umfassendsten Baumöglichkeiten in der TW Reihe. Hinzu kommt in Pharao, die Möglichkeit der Außenposten. In der Regel drei solcher Posten pro Landstrich können eingerichtet werden um die Spezialisierung zu fördern. So kann man sowohl militärische als auch handels- oder religionsspezifische Außenposten Erweiterungen errichten.

In der Hitze des Gefechts

Spätestens bei der Ausrufung des Bürgerkrieges erfolgt auch die Fortführung der Diplomatie mit Schwert und Bogen, sprich der Schlachtenteil des Total Wars. CA Sofia hat sich bei der Truppenvielfalt bemüht jeder Fraktion zumindest etwas Abwechslung zu verleihen. Das ändert jedoch nichts an dem Zeitrahmen, in welchem das Spiel nun mal stattfindet. Somit besteht der Hauptteil eines Heeres in Fußtruppen, aufgeteilt in Nah- (Keule/Schwert und Speer) und Fernkämpfern (Speer, Bogen und Schleuder) und einigen wenigen Streitwagen Einheiten, welche in der Regel teuer sind. Die Unterschiede zwischen zum Beispiel nubischen Schwertkämpfern und solchen aus der Libu Wüste liegen denn mehr in grafischer Natur.. und in einigen Attributen.

Dafür gibt es aber auf dem Schlachtfeld diverse neue Tatsachen, zu aller erst einmal das Wetter, welches mit Sand und Hitze die Schlacht beeinflussen kann, oder auch die Möglichkeit bei einem Angriff auf Städte diese aktiv im Flammenmeer versinken zu lassen. Im Detail gibt es dann noch unter anderem so nette Spielereien wie den Verschleiß von Rüstungen oder auch verschiedene Formationen von Einheiten und einige Spezialattacken (zum Beispiel das Blockieren der Räder von Streitwagen mit den Speeren). Die Einheiten der Generäle sind – zur Freude der historischen Puristen – übrigens wieder herkömmliche Einheiten, die Zeiten der Superkrieger aus den drei Königreichen (oder gar Warhammer) sind vorbei.

Zusammenfassung

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