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Two Point Campus im Test

Two Point Campus ist das zweite Spiel aus dem Hause Two Point Studios. Genau wie das erste Spiel der britischen Videospielentwickler ist Two Point Campus ein Mix aus Aufbaustrategie und Wirtschaftssimulation.

Der Vorgänger Two Point Hospital war von Theme Hospital inspiriert. Two Point Campus ruft bei mir Erinnerungen an School Tycoon wach, aber es garniert diese Erinnerungen mit dem bereits aus dem Vorgänger bekannten britischem Humor. Im Rahmen des Spiels baut man diverse unterschiedliche Universitäten auf, stellt die Vorlesungen zusammen und kümmert sich um die Bedürfnisse der Mitarbeiter und Studenten. Wer Two Point Hospital mochte, wird hier viel Bekanntes mit genialen Verbesserungen wiederfinden.

Eine Universität dreht ab

Für Two Point Campus haben die Entwickler sich die Wünsche der Community von Two Point Hospital angehört und viele dieser Wünsche umgesetzt. Es ist möglich, Gegenstände wesentlich freier zu Platzieren als im Vorgänger. Weiters können auch die Außenbereiche bebaut werden. Die Steuerung ist flüssiger und bietet einige kleine Verbesserungen, die das Spielgefühl massiv verbessern. Der Kreativität beim Designen der Universitäten sind deutlich weniger Grenzen gesetzt. Durch die verschiedenen Linsen mit denen man sich das Spielfeld anzeigen lassen kann, werden die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter und Studenten schnell sichtbar. Da man diese visuellen Filter auch während des Bauens aktiv lassen kann, macht es eventuelle Fehler bei der Planung deutlich einfacher zu finden und zu beheben.

In der Testversion von Two Point Campus gab es 12 unterschiedliche Universitäten zu bespielen, wobei genauso wie bei Two Point Hospital geplant ist, diverse neue Inhalte nach der Veröffentlichung des Hauptspiels zu entwickeln. Es werden neue Studiengänge, Charaktere, Level (also Universitäten) und eventueller weiterer Content über DLCs und kostenlose Updates nachgereicht werden. Wobei die 12 Universitäten, die es bereits gibt, nicht unterschiedlicher sein könnten. In dem Spiel gibt es 17 unterschiedliche Studiengänge, die alle nach den Wünschen der Spieler:innen angepasst werden können. Jeder dieser Studiengänge benötigt eigene Räumlichkeiten und passendes Personal. Die Studiengänge rangieren von Forschologie über Zauberei bis Spionage. Bei Vorlesungen wie „Ohne Rauch keine Wissenschaft“, „Hyperlila: Das neue Ultraviolett“ oder „Was nicht echt ist kann nicht wehtun“ kann man die Studenten der eigenen Universität beobachten. Die Animationen der einzelnen Tätigkeiten sind witzig und mit viel Liebe gemacht. Man merkt sehr eindeutig, dass das Team hinter Two Point Campus mit Leidenschaft an dem Spiel gearbeitet hat.

Doch trotz all dem Witz und der comicartigen Grafik ist es eine beinharte Wirtschaftssimulation. Um die nächste Universität freizuschalten, muss das aktuelle Level mindestens bis zu einem Stern gespielt werden. Um das erste Tutorial Level so weit zu bekommen, brauchte ich fast eine Stunde. Dazu sei aber gesagt, dass weniger perfektionistische Spieler:innen auch schneller durch das Tutorial kommen werden. Die ersten beiden Levels, nämlich das „Freshleigh Meadows College“ und die „Piazza Lanatra“ dienen als Tutorials, doch mit jeder neu freigeschalteten Universität werden neue Aspekte des Spiels deutlich. So gibt es beispielsweise eine Universität, an der nicht die Studiengänge, sondern die Partys und Veranstaltungen ausschlaggebend sind. Auch ist das Freischalten von neuen Gegenstände, die man zur Deko oder mit einem tatsächlichen Nutzen platzieren kann, über das ganze Spiel verteilt.

Den Humor muss man mögen

Von den Namen der Studenten und der Belegschaft über die Namen der Vorlesungen und Studiengängen bis hin zu den Vor- und Nachteilen, die Charaktere haben können. Überall ist der klassisch britische Humor enthalten. Jede Ansage der Sprecher, jeder dekorative Gegenstand und sogar die Studiengang spezifischen Räumlichkeiten sind von absurd bis witzig einzuordnen. Wer diese Art von Humor nicht mag, der wird mit Two Point Campus nicht viel anfangen können. Wer jedoch Spaß an der absurden Inszenierung hat, wird das Spiel vermutlich nicht so schnell loslassen können.

Two Point Campus ist kein Strategiespiel für bierernste Strategen, aber auch kein seichter Witz. Die Wirtschaftssimulation ist zwar nicht die komplexeste der Welt, aber bei Weitem auch nicht oberflächlich. Durch die Verknüpfung der Aufbausimulation und der Wirtschaftssimulation schafft das Spiel eine spannende Symbiose der beiden Genres. Die Dekoration, Raumqualität, Raumgröße und viele weitere Faktoren beeinflussen die Stimmung der Studenten. Desto bessere Stimmung, die Studenten haben, desto besser werden ihre Noten und desto besser ihre Noten sind, desto mehr Geld kann man im nächsten Jahr von den Studenten verlangen. Doch leider kann dieses spannende Spiel nur von Leuten gespielt werden, die sich auf den Humor einlassen und diesen Genießen können. Wenn man die Art von Witz nur toleriert, wird man langfristig keinen Spaß mit dem Spiel haben können, da der Witz in jedem Detail steckt.

Zusammenfassung

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