Ubisoft Event: Discovery Tour: Das Antike Griechenland

Im Rahmen des Ubisoft Events in Berlin konnte ich einen Blick auf den am 10. September 2019 erschienenen Discovery Tour Modus von Assassin’s Creed: Odyssey werfen. Der lehrhafte Entdeckungsmodus hatte erstmals seinen großen Auftritt im Vorgänger der Reihe und schaffte die Möglichkeit das alte Ägypten zu erkunden und in speziellen Touren mehr über die Geschichte dieser Epoche zu erfahren. Nun kann man auch das antike Griechenland, ganz ohne Kämpfe, bereisen und viele geschichtliche Details zu hören bekommen.

Um uns mehr über die Entwicklung der Discovery Tour zu erzählen, war Franchise-Historiker Maxime Durand anwesend, der auch schon am Entdeckungsmodus des Vorgängers gearbeitet hat. Bevor es Discovery Touren gab, konnte man zusätzliche historische Information, zu Gebäuden oder wichtigen Personen, in der Animus Database nachlesen. Aus dieser entwickelte sich dann der Entdeckungsmodus, um den Spielern mehr Informationen zu den verschiedenen Epochen zu geben. Maxime gab uns einen groben Einblick in die Entwicklung der Assassin’s Creed Reihe und deren Discovery Modi.

Die alte Geschichte

Für die Erschaffung der Spielwelt ist Recherche das A und O. Neben Historikern wird auch mit Community Managern zusammengearbeitet, wie zum Beispiel bei Assassin’s Creed III, um den indigenen Faktor historisch korrekt darzustellen. Auch wenn die Geschichte der verschiedenen Zeitalter wichtig ist, so nimmt sich Ubisoft natürlich auch ein wenig Freiraum, was gewisse Darstellungen betreffen. So wären die realen Schauplätze aus Origins zu weit voneinander entfernt, als das man von der Spitze der Pyramiden das Badehaus in Alexandria sehen könnte, doch für die Orientierung des Spielers ist dies wichtig. Auch gewisse Landschaftsmerkmale wurden ein wenig verändert, um den Orten mehr Atmosphäre und Emotionen zu verleihen.

Der große Erfolg der Discovery Tour von Assassin’s Creed: Origins übertraf die Erwartungen des Entwicklerteams. Eigentlich für eine kleine Zielgruppe ausgelegt, verselbstständigte sich der Modus und wird sogar in Klassenzimmern verwendet. Ja, Kinder haben die Möglichkeit Videospiele zu nutzen, um neues zu Lernen. Also hätte ich einen derartigen Geschichtsunterricht gehabt, wäre ich vermutlich Historikerin geworden. Zusätzlich gekrönt wurde der Modus mit dem Best Learning Game Award, der von Lehrern verteilt wird, und einem People’s Choice Award. Auch in Museen war das Interesse groß und so wurden Bilder aus Origins genutzt, die während der Queen of Egypt Exhibition an die Wand projiziert wurden.

Der gute alte Markos hat noch einiges zu erzählen und steht als einer der Tourguides zur Verfügung.

Eintauchen in den Discovery Mode

Die Spielwelt von Assassin’s Creed: Odyssey lässt sich entweder zu Fuß oder mit dem Pferd bereisen. Die insgesamt 30 geführten Touren unterteilen sich in 5 verschiedene Klassen, so könnt ihr zum Beispiel mehr über Götter und Religionen erfahren. Als Tourguides stehen euch 5 verschiedene Personen aus dem Spiel zur Verfügung. So habt ihr die Möglichkeit euch von Markos mehr über Akrokorinth zu erfahren. Gestartet können die Entdeckungstouren entweder durch das direkte Aufrufen im Menü, in der Timeline oder eine direkte Anreise vor Ort. Anschließend müsst ihr einfach euren Guide ansprechen und schon geht es los.

Ein Lichtstrahl am Boden weist euch den Weg zu den jeweiligen Informationspunkten. Dort angekommen startet ein kleines Video, in der euch spannende historische Infos erzählt werden. Habt ihr das Ende der Tour erreicht, könnt ihr euer eben erlerntes Wissen auch noch mit einem kleinen Quiz, auf die Probe stellen. Die verschiedenen Touren dauern zwischen 10 und 20 Minuten und durch das Absolvieren dieser, könnt ihr verschiedene Avatare und Reittiere freischalten. Insgesamt gibt es 35 freischaltbare Charaktere in deren Haut ihr für die Touren schlüpfen könnt und 15 reitbare Untersätze. Die Touren waren insgesamt informativ und spaßig, besonders das Beantworten der Fragen mit falschen Antworten, sorgte für den einen oder anderen Witz. Und ich habe tatsächlich, auf spaßige Art und Weise, neue Dinge über das antike Griechenland gelernt.

Bonus: Franchise Historiker Maxime Durand hat sich extra ein wenig Zeit für ein Kurzinterview genommen, das wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen!

Was hat euch dazu inspiriert an der Discovery Tour zu arbeiten?

MD: Leidenschaft. Ganz einfach. *lacht*

Das hört man, wenn man dich sprechen hört. Das ist fantastisch.

MD: Ich war nicht alleine bei Ubisoft im Team, aber seit ich 2010 zu Assassin’s Creed hinzugestoßen bin, hatte ich diese Idee, etwas anderes zu gestalten. Zusätzlich zum Spiel. Nach dem Release von Assassin’s Creed: Unity, das in der Französischen Revolution spielt, merkten wir schnell die Leidenschaft der Community. Von Lehrern, Professoren – Geschichte hat das Interesse geweckt. Und wir dachten wir können mehr tun, als es so in Assassin’s Creed gibt, wir könnten ein neues Erlebnis kreieren. So haben wir Jahre an der Ausarbeitung dieses Erlebnisses gearbeitet, haben mit Professoren und Lehrern gesprochen, haben Videospiel-Konferenzen – also bildende Konferenzen – besucht um die bestmögliche Erfahrung zu entwickeln. Und hier sind wir nun, bei der zweiten Discovery Tour und wir sind sehr stolz darauf!

Was ist denn deine persönliche Lieblingstour und wer ist dein Lieblingsguide?

MD: Mein Lieblingsguide ist Markos, absolut. *lacht* Aber so wie jeder andere Guide, oder Tour, ist es, weil er die Tour verkörpert. Ich glaube einer meiner liebsten Touren ist die der Olympischen Spiele. Wegen Olympia, weil es eine wundervolle Sehenswürdigkeit ist Und sie bezieht sich auf uns in der gegenwart, denn die Olympischen Spiele existieren heute, in einer anderen Form, immer noch und ich denke wir lernen sehr viel. Wir sehen sehr nette Monumente, wichtige schöne Monumente, und wir lernen auch, dass Olympischen Wettbewerbe religiöse Spiele waren damals und haben der Population viel bedeutet. Also das ist die Tour die ich eigentlich am Liebsten habe.

Könntet ihr euch vorstellen, ein eigenständiges Discovery Mode Spiel zu kreieren? Vielleicht ein komplett neues Setting, das nur zum Lernen dient?

MD: Also die Art und Weise, wie wir die Discovery Tour entwickelt haben, ist dass wir die Spielwelt aus Assassin’s Creed verwendet haben. Wir waren ein kleines Team, vielleicht 25 Vollzeit-Entwickler und noch viele weitere Personen, die geholfen haben vom Main Assassin’s Creed Team, aber wir könnten keine vollständige Umgebung erschaffen, wie wir es in Assassin’s Creed tun. Aber vielleicht können wir den Discovery Modus auch bei anderen Dingen anwenden. Warum nicht auch über Soziologie oder Technologie sprechen, ich würde mir wünschen einen Discovery Mode in Ubisofts Watchdogs zu sehen.

Und abschließend: Was ist dein Lieblingspart bei der Entwicklung des Discovery Modus? Gab es irgendetwas, das besonders hervorgestochen ist, bei dem du den meisten Spaß hattest?

MD: Alles ist spaßig und frustrierend zur gleichen Zeit. Weil es sich um einen Iterationsprozess handelt. Aber der beste Part für mich, ist wenn ich in eine Schule, oder ein Museum gehe oder ich meine Mom die Discovery Tour spielen sehe und ich ihre Gesichter sehen kann, also ihre Gesichter, wenn sie den Discovery Mode spielen, das ist ist der beste Part.

Vielen Dank für das Kurzinterview!

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