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Until Dawn: Rush of Blood – Test

Achterbahnfahrten sind generell nichts für schwache Nerven. Wenn dann aber die Until Dawn Entwickler daraus ein Spiel für die Playstation VR machen, dann sind selbst hart gesottene Horror-Fans gefordert.

Im namens gebenden Vorgänger Until Dawn (siehe unseren Test dazu) unternahmen vor knapp einem Jahr acht Jugendliche einen gemeinsamen Ausflug zu einer einsam gelegenen Berghütte. Dass dieser für die meisten der Gruppe tödlich endete, muss wohl kaum mit einer Spoiler Warnung gekennzeichnet werden. Der Ableger Rush of Blood hat nun bis auf den Namen und so manchem Endgegner mit diesem Spiel aber nicht viel gemeinsam und auch die Ausgangslage ist eine komplett andere: Mutterseelenallein besteigt ihr die Gondel einer Achterbahn und begebt euch damit auf eine ungeahnte Höllen-Fahrt. Rutsch ihr zu Beginn noch im Schneckentempo den Schienen entlang und ballert mit einer Spielzeugpistole auf bunte Gartenzwerge und Plastikenten, kämpft ihr kurze Zeit später gegen Zombies, Clowns und Spinnen um euer Leben. Gut, dass ihr dabei die Spielzeugwaffen gegen Schrotflinten, Uzis oder Revolvern tauschen dürft.

Das VR-Abenteuer präsentiert sich als sehr geradliniger, actionreicher Rail- bzw. Lightgun-Shooter der alten Schule. Bis auf die Zähne bewaffnet versucht ihr euch den Weg durch unheimliche Monsterhorden kämpfen, die euch aus allen Richtungen angreifen, um das Ende der Achterbahn und damit den Ausgang zu erreichen. Statt eines Fadenkreuzes zeigt jedoch lediglich ein Lichtkegel die Schussrichtung an, der Rest der Umgebung bleibt stets schummrig, bis finster.

Tolle Atmosphäre und präzise Steuerung

Durch dieses eingeschränkte Sichtfeld wird eine tolle, düstere und stets beängstigende Atmosphäre erschaffen, bei dem vor allem das hektische bewegen der Lichtkegel im Vordergrund steht. Aber genau von dieser bedrückenden Stimmung – und dabei vor allem von den zahlreichen Schockmomenten – bezieht Until Dawn: Rush of Blood seinen spielerischen Unterhaltungswert. An Höhenangst oder Coulrophobie (krankhafte Angst vor Clowns) sollte aber man definitiv nicht leiden. Vom technischen Standpunkt aus betrachtet bietet das Spiel zwar grundsätzlich eine tolle Kulisse – vor allem bei den schnellen Achterbahn-Sequenzen – insgesamt kann es jedoch (wie aktuell viele andere PS VR Titel auch) nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die gezeigte Grafik nicht immer auf Playstation 4 Niveau befindet. Auch bei den verschiedenen Gegnertypen hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Die Steuerung ist sowohl mittels DualShock 4 Gamepad möglich, als auch mit den beiden Move-Controllern. Ich rate dringend dazu letztere zu verwenden. Einerseits weil die beiden Sticks individuell bewegt werden können und damit auch ein präziseres Zielen möglich ist, andererseits weil es die Immersion enorm steigert.

Insgesamt bietet Until Dawn: Rush of Blood sieben verschiedene Spielabschnitte. Wer aber den echten Endgegner sehen will, der muss jeden davon in allen verschiedenen Schwierigkeitsgraden, den so genannten Fertigkeitsstufen, absolvieren. Vor allem der Modus „Psychotisch” mit nur einem einzigen Leben und keinem Neustart bildet selbst für Profis eine echte Herausforderung. Dazu gibt es noch Geheimnisse, versteckte Alternativrouten und Highscore-Listen, die den Wiederspielwert erhöhen sollen. Ein Durchgang dauert in etwa zwei Stunden, für all jene die sich bis zum „wahren Ende“ durchkämpfen wollen erhöht sich die Gesamtspieldauer dementsprechend.

FAZIT

Auch wenn Until Dawn: Rush of Blood spielerisch nur auf Sparflamme zündelt, PS VR Besitzer mit Vorliebe zum Horror-Genre oder Lightgun-Shooter Fans werden sicherlich auf ihre Kosten kommen. Sehr kurzweilig, unterhaltsam und ein tolles VR-Erlebnis – aber definitiv nichts für schwache Nerven.

Gesamtwertung: 7.2

Einzelwertungen: Grafik: 6 | Sound: 8 | Handling: 10 | Spieldesign: 6 | Motivation: 6

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