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Visions of Mana im Test

Mit Visions of Mana haben die Ouka Studios sich an den Nachfolger eines der größten JRPGs aller Zeiten gewagt und wollen die Geschichte um den Mana-Baum neuen Spielerinnen und Spielern näher bringen. Wir haben das Game ausführlich getestet und da darf ein Testbericht natürlich nicht fehlen!

Vermutlich ist ein Nachfolger zu Secret of Mana gleichzeitig sehnsüchtig erwartet und ein großes Risiko, denn wer hat nicht Angst davor, dass eines seiner Lieblingsgames eventuell mit Füßen getreten wird? Mir geht es so, wenn ich an das kommende Silent-Hill-2-Remake denke. Auch bei Visions of Mana war ich vorsichtig und so ganz unbegründet war das auch alles nicht, aber alles der Reihe nach.

Visions of Mana (2)

Story

Wir starten unser Spiel als Val in Tiana, dem Dorf des Feuers. Val ist ein sogenannter Seelenwächter, dessen Aufgabe es ist, die geweihte Person seines Dorfes zum Manabaum zu bringen. Jedes Dorf hat sein Element und eine dazugehörige Geweihte oder einen Geweihten. In Tiana ist Hina, Vals Kindheitsfreundin, zur Geweihten des Feuers ernannt worden und so können die beiden Freunde gemeinsam zum Mana-Baum aufbrechen. Die Auserwählten sollen dort dann ihre Seele dem Manabaum opfern und… Moment, was? Wir sollen unsere Freundin begleiten, nur um sie am Ende der Reise sterben zu sehen? Nope! „Ohne mich, ich bin raus…“ – Türe knallt zu.

Zugegeben, sowas gleich zu Beginn zu erfahren, ist hart und muss erst mal verdaut werden, und man hofft schon ein wenig, dass einem die Charaktere nicht zu sehr ans Herz wachsen. Ziehen wir also los und sehen wir, was Visions of Mana uns abseits einer ernsten Story sonst noch so bietet.

Mit der Reisegruppe durch die schöne Welt!

Die Welt ist wirklich sehr schön gestaltet, quietschbunt, aber eben schön. Wir können alles frei erkunden und finden, so nicht nur jede Menge Sammelkram, sondern auch einige Nebenmissionen. Deren Aufgabe ist es zwar meistens, Dinge zu finden oder Gegner zu besiegen, aber was solls, müssen wir ja nicht machen, wenn wir nicht wollen. Die Areale sind auch recht unterschiedlich. Ob Wüste oder kalte Schneegefilde: Ihr kommt schon ordentlich rum in Visions of Mana.

Mit der Zeit wächst eure Truppe auch, wobei ihr aber immer nur drei Charaktere in eurer aktiven Party habt. Zwischen denen könnt ihr jederzeit wechseln, ihnen Befehle geben oder sie austauschen. Das macht auch durchaus Sinn, denn jeder Charakter spielt sich anders und besitzt andere Fähigkeiten. Somit kommen wir zum nächsten Thema, den Kämpfen.

Wie schon erwähnt spielt sich jeder in eurer Truppe anders, und jetzt kommts, das ist alles vollkommen egal! Wir haben in Visions of Mana die Möglichkeit, jeden Charakter komplett auf- und abzustimmen. Neben den üblichen Punkten wie Skills, Klassen und Waffen gibt es nämlich sogenannte Geisterreliquien. Diese ermöglichen es uns zum Beispiel, den „Magier“ der Gruppe in einen schlagkräftigen Kämpfer zu verwandeln oder auch umgekehrt. Dank der Elemente Wasser, Holz, Feuer, Wind, Mond, Erde, Licht und Dunkelheit, von denen jedes seine eigene Reliquie hat, gibt es unzählige Möglichkeiten, euren Charakter zu gestalten. Ihr könnt es euch vermutlich vorstellen. Feuer ist aggressiv und der Wind eher für Support usw. So bekommt ihr neben dem klassischen leichten und schweren Angriff auch Spezialattacken.

Gekämpft wird in Echtzeit und Ihr könnt jederzeit über das Ringmenü Befehle erteilen und Items nutzen. Ihr könnt aber auch für jeden Charakter einzeln einstellen, wie sein oder ihr Vorgehen im Kampf sein soll. Sollen sie immer angreifen, euch eher heilen oder Items nutzen? Alles kein Problem!

Visions of Mana (1)

Niedliche Gegner und lange Cutscenes

Die Kämpfe sind wirklich spaßig und man behält immer die Übersicht, trotz Effektgewitter. Leider sind Sie aber auch sehr leicht. Die ersten drei von vier Schwierigkeitsgraden sind für jeden problemlos zu meistern, der schon mal ein Gamepad in den Händen hatte. Selbst die größeren Gegner fordern einen nicht wirklich. Wer da etwas mehr Action will, sollte gleich auf „schwer“ spielen. Ein Problem bei den Kämpfen ist auch der Niedlichkeitsfaktor… Ja, ihr lest richtig, die Gegner sind einfach viel zu knuffig! Gerade habe ich noch in Star Wars Outlaws Seite an Seite mit meinem kleinen Freund Nix gekämpft. Soll ich genau solch süße Wesen in Visions of Mana platt machen? Als würde man Pokémon schauen und sagen: „Pikachu ist so süß, tötet es!“

Alles in allem ist Visions of Mana weder schwer noch sonderlich spannend. Emotional ja, aber nicht spannend. Eher im Gegenteil. Die Cutscenes, aus denen das Game zu mehr als 50 Prozent besteht, sind oft langatmig. Eine 10 Minuten lange Zwischensequenz endet und ich laufe zur nächsten Markierung, nur um mir dann wieder eine 5 Minuten lange Szene anzusehen. Gelaufen bin ich dazwischen übrigens nur wenige Schritte. Das kann bei kürzeren Gamingsessions dafür sorgen, dass ihr mitunter zwei, drei Kämpfe hattet und euch gefühlt aber zwei Folgen einer Serie angesehen habt. Da wäre ein bisschen weniger definitiv mehr gewesen.

Zusammenfassung

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