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Völgarr the Viking II im Test

Das Wochenende naht, und ich brauch etwas geistig wenig Anspruchsvolles, um mich zu entspannen. Darf auch ruhig ein wenig brutal sein. Könnte Volgarr the Viking II von den Entwicklern von Crazy Viking Studios da für mich passen?

Volgarr (oder Völgarr) the Viking II ist die Fortsetzung des bereits vor über 10 Jahren erschienenen Volgarr the Viking, das übrigens auch heute immer noch ganz spaßig zu spielen ist. Wir übernehmen in dem Retro-Spiel der Entwickler aus Kirkland (in der Nähe von Seattle) wiederum die Rolle des titelgebenden Volgarr, der von links nach rechts in feinstem 2D durch die Landschaft stapft und die unzähligen auftauchenden Gegner mit seinem Wikingerschwert in die Totenwelt befördert. Volgarr ist ein Hardcore-Krieger, der im ersten Teil bereits einen Drachen besiegt hat, gestorben ist und in Valhalla aufgenommen wurde, aber dann aufgrund seiner Heldentaten wieder auf die Erde zurück durfte.

Spieler des Originals werden sich im neuen Teil wie zu Hause fühlen, und können sich an neuen Power-Ups, neuen Zaubersprüchen, neuen Gegnern und einem mitreißender neuen Soundtrack erfreuen. Aber vor allem können sie sich am klassischen Gameplay abreagieren und Gegnermassen mit ihrem Schwert zerhacken. Zusätzlich kann Volgarr auch wieder Gegner mit Wurfspeeren quälen und mit Zaubersprüchen um sich werfen. Seinen Wurfspeer kann er auch wieder kraftvoll in die Wand schleudern und danach als Kletterhilfe benutzen. Oder ihr ladet den Speerwurf auf und schleudert ihn dann besonders wuchtig auf eure Gegner.

Schwierigkeitsgrad: 80er (Jahre)

Einfach ist Volgarr the Viking II nicht gerade – wenn euch ein Gegner berührt oder trifft, verliert ihr ein Leben, soferne ihr nicht vorher eine Schutzausrüstung gesammelt habt. Jedes Ableben setzt euch zum Letzen automatischen Speicherpunkt (Runenstein) zurück, und davon gibt es nicht übermäßig viele. Seid ihr ein wenig masochistisch veranlagt, könnt ihr die Runensteine auch zerstören und dafür ein wenig Loot einstecken. Sterben solltet ihr dann aber nicht… Oft dürft ihr bei Ableben also wieder von relativ weit hinten weiterspielen, ebenso bei Verwendung eines (von unendlich vielen) Continues oder wenn ihr bei Spielbeginn den letzten Speicherstand ladet… immer noch viel einfacher als bei den klassischen Spielen der 80er, die solche Schummel-Optionen gar nicht kannten und wo ihr nach Verlust aller Leben an den Spielanfang (Level 1-1) zurück gesetzt wurdet. Eine Besonderheit ist die (optionale) Verwandlung von Volgarr in einen grün-verwesten Untoten, nachdem ihr viele Continues verbraucht habt. Ihr nehmt dann zumindest von euren Gegnern keinen Schaden mehr. Ganz so schwer ist das Spiel übrigens auch nicht, zumindest wenn ihr nicht wie ein Irrer drauf los rennt, sondern ein wenig mit Bedacht vorgeht.

Um weiterzukommen, müsst ihr es wohl dennoch einige Male neu versuchen und die Standorte der Gegner verinnerlichen, außerdem gibt es natürlich unterschiedliche Gegner mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen. An den Skeletten mit Schild rollt ihr euch einfach vorbei, oder ihr schleudert einen Speer in ihr Schild und springt mit dessen Hilfe über sie hinweg. Bei kleineren Gegnern müsst ihr in die Knie gehen, um sie zu treffen, bei explodierenden Gegnern solltet ihr auf Abstand bleiben. Die Bossgegner sind natürlich nur zu besiegen, wenn ihr euch auf ihre Angriffsmuster einstellt und sie zum richtigen Zeitpunkt an den verwundbaren Stellen trefft… dafür gibt es einen Übungsmodus, sobald ihr einen Bossgegner zum ersten Mal besiegt habt. Im Spiel gibt es auch immer wieder schwer erreichbare oder versteckte Bereiche, in denen meist eine Kiste voll Beute auf euch wartet.

Pixel Art in Perfektion

Beim Gameplay hat sich im Vergleich zum Vorgänger wenig getan, aber die Grafik ist nun wesentlich detaillierter. Volgarr ist ein wenig größer, und sowohl er als auch seine Gegner und der Hintergrund sind nun aufwändiger dargestellt als noch in Teil 1. Die Animationen erinnern jedoch auch im zweiten Teil an die typischen Run and Gun oder Hack and Slash Spielautomaten der späten 80er Jahre.

Ernsthafte Anforderungen an die Technik stellt das Spiel übrigens nicht. Ein paar hundert Megabyte auf der Festplatte, Windows 10 64-bit, dazu mindestens eine uralte AMD Radeon R5 Grafikkarte und eine 2 Mhz Quad Core CPU. Wenn eurer Spielrechner das nicht schafft, könnt ihr eh fast nur mehr Solitaire damit spielen und es wird Zeit für ein Upgrade. Auf neueren Geräten läuft das Spiel aber auch fein, ich habe ohne Probleme mit Xbox Controller und am 4K Fernseher gespielt.

Neben dem PC (Steam, GOG, Microsoft Store) gibt es Volgarr the Viking II auch für die coole aber inzwischen etwas betagte PlayStation 4 ebenso wie für die aktuelle PlayStation 5, für die Xbox One und X|S und auch die Nintendo Switch. Der Preis ist für alle Editionen geringer als für ein einfaches Mittagessen, zumindest in Wien.

Zusammenfassung

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