Die Welt des E-Sports ist in den letzten Jahren immens gewachsen und zu einem globalen Phänomen geworden, das Millionen von Menschen begeistert. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass es seit Jahren dieselben Spiele sind, die im Fokus der großen Turniere stehen.
Titel wie League of Legends, Dota 2 oder Counter-Strike: Global Offensive dominieren die Szene und es gibt nur wenige neue Releases, die es schaffen, sich als ernstzunehmende E-Sport-Titel zu etablieren. Warum scheint der E-Sport so wenige Innovationen und Neuerungen hervorzubringen, insbesondere was neue Spiele betrifft? In diesem Artikel beleuchten wir die Gründe für diese Stagnation und hinterfragen, warum neue Titel oft ungeeignet für den E-Sport sind.
Die Dominanz der etablierten Spiele
Ein Grund für die mangelnde Vielfalt im E-Sport ist die Dominanz der etablierten Titel. Spiele wie League of Legends, Dota 2, Counter-Strike: Global Offensive, Fifa und StarCraft II sind seit über einem Jahrzehnt unverändert die beliebtesten E-Sport-Spiele. Sie bieten eine ausgereifte Infrastruktur, eine eingespielte Community und einen stabilen Wettbewerb, der von Fans geliebt wird. Diese Titel sind zu Kulturgütern des E-Sports geworden, und neue Spiele haben es schwer, gegen diese etablierte Fanbasis und die professionelle Organisation anzukommen. Die Fans investieren nicht nur Zeit in das Zuschauen, sondern viele auch in das Platzieren von Esports-Wetten, die für viele zum Erlebnis dazugehören und sich seit Jahren im Aufschwung befinden. Doch auch hier wird das Wettangebot kaum um neue Titel erweitert – warum ist das so?
Warum neue Spiele oft scheitern
Neue Spiele und Entwickler haben es schwer, in den E-Sport-Markt einzusteigen. Ein Schlüsselfaktor ist die Komplexität und die Zeit, die notwendig ist, um eine wettbewerbsfähige E-Sport-Szene für einen neuen Titel aufzubauen. Entwickler brauchen nicht nur ein großartiges Spielkonzept, sondern müssen auch die entsprechenden Strukturen für Turniere, Sponsoren und eine Community schaffen. Viele der neuesten Spiele sind primär auf den Unterhaltungswert für Einzelspieler ausgelegt oder fokussieren sich mit Cozy Games auf ein Casual-Publikum. Daher fehlen ihnen die notwendigen Elemente, um sich als Wettkampfplattform zu eignen.
Hinzu kommt, dass etablierte Titel über Jahre hinweg optimiert wurden und tiefgehende Meta-Strategien entwickelt haben, was sie besonders reizvoll für den E-Sport macht. Neue Titel können diese Tiefe oft nicht sofort bieten, und die Spielerbasis bleibt aus. Ebenso spielt für viele Fans die Möglichkeit eine Rolle, interaktiv mit analysieren und über Sportwetten agieren zu können, um das eigene Wissen zu prüfen und unter Beweis zu stellen. Damit ein Spiel bei Buchmachern akzeptiert wird, muss die Infrastruktur dahinter fest etabliert sein, das Spiel muss fair sein und es muss die gleichen Voraussetzungen für lauteren Wettbewerb bieten, wie traditionelle Sportarten. Dies zu erfüllen, ist nicht einfach.
Die Risikobereitschaft der Entwickler
Ein entscheidender Faktor, der ebenfalls zur Stagnation beiträgt, ist die scheinbare Abnahme der Risikobereitschaft der Entwickler. Ein Spiel zu entwickeln, das den Anforderungen eines E-Sports-Titels gerecht wird, ist aufwendig und riskant. Der Flop des Jahres von Sony mit Concord zeigt, wie ein solches Unterfangen böse enden kann. Es muss nicht nur in Sachen Gameplay überzeugen, sondern auch in puncto Langlebigkeit und Balancing. Entwickler setzen daher oft auf bewährte Mechaniken oder wählen weniger risikoreiche Spielmodi, die eine breitere Zielgruppe ansprechen. Während es einige Versuche gegeben hat, neue Spiele im E-Sport zu etablieren, haben über die Jahre nur eine Handvoll überlebt – was insbesondere kleinere Entwickler dazu veranlasst, an altbewährten Konzepten festzuhalten.
Die Community als Entscheidungsträger
Ein entscheidender Punkt im E-Sport ist die Community. Sie entscheidet letztlich darüber, ob ein Spiel Erfolg hat oder nicht. Während große Publisher wie Riot Games oder Valve aktiv die Entwicklung ihrer Spiele vorantreiben und in den Aufbau der E-Sport-Szene investieren, sind kleinere Entwickler darauf angewiesen, dass die Community selbst das Spiel als E-Sport-Titel aufgreift. Das ist jedoch schwierig, wenn etablierte Spiele wie Fortnite mit geschicktem Marketing Teil der Popkultur geworden sind, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich nicht so einfach ablösen lassen. Viele neue Titel können diese Lücke einfach nicht füllen, da es ihnen an einer kritischen Masse an Spielern und Zuschauern fehlt, die notwendig ist, um große Turniere und eine lebendige E-Sport-Szene zu etablieren.