Welche Jobs gibt es in der Gaming-Industrie?

Wer gerne Videospiele zockt, wird sich vielleicht das ein oder andere Mal bereits gefragt haben, ob man nicht auch in dieser interessanten Branche arbeiten kann. In diesem Artikel zeigen wir euch, welche Berufe es gibt und auf welchen Pfaden man an sie gelangt.

Die Computerindustrie setzt bereits heutzutage mehr um, als Hollywood. Dieser Trend hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter entwickelt. Und mit dem Metaverse und Augmented Reality in der Mache, wird sich dieser Trend in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit Sicherheit auch nicht verlangsamen.

Welche Jobs gibt es aber in der Gaming-Industrie eigentlich?

Game Designer*innen

Der Beruf des Game Designers steht ganz oben auf der Liste der Traumberufe für Gamer*innen. Denn Game Designer*innen sind diejenigen, die die Ideen, für die Videospiele als Ganzes haben. Und meistens kriegen auch sie die meiste Aufmerksamkeit in den Medien wenn ein Spiel zum Hit wird. Hideo Kojima wäre zum Beispiel so ein Name.

Als Game Designer*in arbeitet man mit den unterschiedlichen Entwicklungsteams zusammen. Man erfindet die Geschichte zumindest in groben Zügen, überlegt sich die Charaktere, das Gameplay und die Regeln des Spiels und setzt diese dann in die Realität um.

Normalerweise ist man in der Erfindung des Spiels frei. Allerdings kann man natürlich auch durch bestehende äußere Umstände eingeschränkt sein. Dann zum Beispiel, wenn man eine Fortsetzung eines bereits etablierten Spiels designen soll. Oder wenn es sich beim Spiel um die Umsetzung einer anderen Vorlage – wie beispielsweise eines Films oder Buchs handelt.

Selbstverständlich wird man nicht sofort als Game Designer*in eingestellt. Selbst dann nicht, wenn man ein Studium in dem Bereich abgeschlossen hat. Jedes Spiel erfordert viele Millionen Euro an Investitionen. Insofern muss man sich das Vertrauen eines entwickelnden Unternehmens zunächst über einige Jahre verdienen, bevor man in diesem Job wirklich durchstarten kann.

Trotzdem kann man den Beruf des Game Designers studieren und auch in einigen kürzeren Kursen erlernen. Gute Möglichkeit, um erste Erfahrungen zu sammeln, ist nebenher eigene Spiele zu erstellen. Diese müssen natürlich nicht auf dem Niveau von Triple-A Titeln sein. Es reicht, wenn man mit simplen Browser Games beginnt und darauf aufbaut.

Einige Universitäten bieten in diesem Bereich Bachelor- und Master-Studiengänge an. So zum Beispiel die Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln und Berlin oder die Zürcher Hochschule der Künste. Allerdings lernt man dann nicht nur den Job des Game Designers, sondern auch weitläufigere Bereiche im Entwicklungsprozess von Videospielen kennen.

Software Entwickler*innen

Die Software Entwickler*innen und Computer Programmierer*innen sind diejenigen, die die Gedanken des Game Designers mit der jeweiligen Plattform verbinden. Normalerweise wird dabei eine sogenannte Game-Engine programmiert. Auf ihrer Basis können dann die Level und Welten entstehen.

Aufgrund der immer komplexeren Computertechnik greifen viele Spieleentwickler*innen auch auf bereits etablierte Spiel-Engines zurück. Eine der bekanntesten in diesem Bereich ist sicherlich Unity. Diese kann man auch kostenlos herunterladen und bereits in der Schulzeit “nebenher” erlernen.

Der Beruf des Softwareentwicklers ist übrigens einer der flexibleren. Schließlich kann man, wenn man Software entwickeln kann, nicht nur im Spielbereich arbeiten. Vielmehr gibt es immer breitere Anwendungsbereiche wie zum Beispiel auch im sogenannten iGaming. Also der Online Casino Welt. Nicht nur Online Casinos selbst benötigen Programmierer*innen, sondern auch Vergleichswebsites, die beispielsweise die besten Casino Bonus Schweiz Angebote miteinander vergleichen.

Und wer irgendwann endgültig genug davon hat, in der Spielwelt zu programmieren, der kann mit einem derartigen Wissen selbstverständlich auch jederzeit Software programmieren, Apps gestalten oder eventuell in wenigen Jahren sogar die Robotik einsteigen. Definitiv also einer der Berufe mit der flexibelsten Zukunft.

Erlernen kann man das Programmieren entweder im Selbststudium oder in speziellen Kursen und Studiengängen an der Universität.

Animatoren

Die meisten Videospiele kommen heutzutage mit aufwendigen Cut-Scenes. Hierbei wird die Geschichte zwischen den Spielabschnitten meist hollywoodreif weitererzählt. Diese Arbeit wird von Animatoren übernommen. Gleichzeitig können diese sich auch um die Bewegungen der Charaktere kümmern und häufig auch andere Grafikarbeiten erledigen, die so anfallen.

Auch dieser Beruf ist noch relativ flexibel. Schließlich sucht auch die Filmbranche regelmäßig nach fähigen Animatoren. Und so bleibt einem auch dieser Weg offen, wenn man nach einigen Jahren in der Branche eventuell nach neuen Ufern Ausschau hält.

Erlernen kann man diesen Beruf an den unterschiedlichen Filmschulen- und Filmhochschulen und auch an einigen privaten Instituten wie dem SAE Institut. Es lohnt sich auf jeden Fall gut zu vergleichen. Schließlich zählt in diesem Beruf am Ende vor allem das Wissen und Können und weniger das Abschlusszertifikat.

Tontechniker*innen und Musiker*innen

Auch die Erstellung der Game Music und die Integration in das Spielgeschehen muss natürlich erledigt werden. Hierum kümmern sich spezielle Spielmusiker*innen, die normalerweise von den Entwicklungsstudios fest angestellt werden.

In aller Regel sind diese Abteilungen nicht besonders groß. Deswegen wird häufig eine Spezialistin oder ein Spezialist gesucht, welche sich sowohl mit Sound Design, als auch mit Musik und Tontechnik auskennen. So können dann auch Sprachaufnahmen von dieser Person entweder durchgeführt oder zumindest professionell beauftragt werden.

Und auch die Sounds werden durch diese Person entweder designt oder doch zumindest auf entsprechenden Packages und Compilations gefunden und dann für das Spiel entsprechend angepasst. Für die Musik gibt der Komponist normalerweise alle Rechte ab und erhält keine Tantiemen.

Auch in diesem Bereich zählt das Können mehr, als Abschlüsse. Angeboten werden derartige Studiengänge und Weiterbildungen vor allem von privater Seite, da das klassische Musikstudium an Universitäten sich meistens um die Ausbildung am Instrument oder in spezialisierten Berufsausprägungen wie dem Komponieren oder Dirigieren dreht.

Content und Übersetzung

In den meisten Spieleunternehmen gibt es auch eine Abteilung, die sich um den Content kümmert. Damit sind die Inhalte gemeint, die für die Erstellung und Vermarktung des Spiels notwendig sind. So zum Beispiel Dialoge, für die Charaktere innerhalb des Spiels. Andererseits aber auch Marketingmaterialien, Information für Blogs, die Verkaufstexte in den Game Stores und so weiter.

Die meisten Spiele werden heutzutage in den USA und Japan hergestellt. Und selbst wenn dies nicht der Fall ist und die Spieleentwicklungsfirmen innerhalb Europas sitzen, erstellen sie die Spiele auf Englisch. Große Publisher, wie beispielsweise SEGA, stellen sicher, dass diese für den europäischen Markt normalerweise in die folgenden Sprachen übersetzt werden: Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Hierfür benötigt man Übersetzer*innen. Doch auch dieser Beruf hat natürlich seine Herausforderungen. Denn solche Übersetzungen finden statt, wenn das Spiel teilweise noch gar nicht spürbar ist. Häufig müssen Übersetzer*innen also quasi raten, wenn es Uneindeutigkeiten bei den Worten gibt. Um ein solcher Übersetzer zu werden, reicht ein normales Übersetzungsstudium aus. Manchmal kann man sogar als Quereinsteiger starten.

QA Game Tester*innen

Dann gibt es noch die Gametester*innen. Einerseits gibt es Functionality Tester. Diese spielen das Spiel so ausführlich wie möglich. Sie laufen gegen Wände, springen in Abgründe und machen allerlei anderes Mögliches und Unmögliches. Ziel ist dabei, das Spiel zum Absturz zu bringen oder andere Anomalien zu entdecken.

Ist eine solche gefunden, wird der sogenannte “Bug” an die Entwickler weitergeleitet, die ihn dann reparieren. Dies erfolgt in “Iterations”. Es kommt also gleich eine Version raus, die mehrere Bugs gefixt hat. Anschließend wird erneut das komplette Spiel getestet um sicherzustellen, dass sie auch tatsächlich ausgemerzt worden sind und dabei keine neuen entstanden sind.

Daneben gibt es außerdem die Standard-Tester*innen. Diese stellen sicher, dass die von den Konsolen Entwicklern festgelegten Standards erfüllt werden. Konkret geht es also darum, festzustellen, dass hinter jedem Markennamen des Konsolenherstellers, der im Spiel vorkommt, auch das richtige Symbol für Trademark, Copyright, etc zu finden ist. Und dass die richtige Schreibweise eingehalten wird. Die großen Hersteller von Konsolen führen nämlich vor Zulassung von Spielen nochmals selbst eine Qualitätssicherung durch. Wenn sie dann feststellen, dass der Name der Konsole beispielsweise irgendwo falsch geschrieben ist (z.B. “Mircosoft Xox” statt “Microsoft Xbox”), müssen diese Fehler zunächst behoben werden, bevor das Spiel auf den Markt kommen kann. Die sorgt natürlich für Verzögerungen und dafür, dass alle anderen Spieletester*innen weiterhin testen müssten. Solche Fehler kosten die Entwickler und Publisher also eine Menge Geld und sollen daher von den Standard-Testern direkt vermieden werden.

Und zu guter letzt gibt es noch die Language Tester*innen. Häufig sind Wörter in einigen Sprachen länger, als in anderen. Englisch ist zum Beispiel eine Sprache mit sehr vielen kurzen Wörtern. Japanisch kommt sogar bei vielen Wörter mit nur einigen wenigen Zeichen aus. Deutsch und Französisch sind hingegen Sprachen mit sehr langen Wörtern. Die Aufgabe der Language Tester*innen ist daher sicherzustellen, dass die übersetzten Texte auch alle innerhalb der Grafiken bleiben. Außerdem stellen Sie sicher, dass die Texte der Übersetzer ansprechend und korrekt sind. Manchmal passiert es, dass die Übersetzer*innen zum Beispiel das Wort “Exit” mit “Ausgang” oder “Ausfahrt” übersetzen. War das Wort jedoch beispielsweise für ein Menü bestimmt, so wäre die korrekte Übersetzung ja eher “Verlassen” gewesen. Derartige Fehler festzustellen, ist die Aufgabe der Language Tester*innen.

Um QA Game Tester*in zu werden, benötigt man nicht viel Erfahrung. Normalerweise handelt es sich hierbei um Jobs für eher junge Mitarbeiter*innen und Berufsanfänger*innen. Ein idealer Einstieg in die Branche also.

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