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Werden Spielekonsolen jemals mit dem PC mithalten können?

Der Krieg der Spielekonsolen im Jahr 2020 bot bereits mehr als eine hervorragende Abwechslung des doch etwas anders gestalteten Lebens. Microsoft und Sony entwickelten neue Plattformen und lieferten sich einen heißen Wettbewerb mit einer neuen Generation des Spielens.

Spielekonsolen sollten das Spielen noch besser, einzigartiger und facettenreicher machen. Allem voran sollte sich in den kleinen Spielkonsolen ein Biest verstecken, wie man es vorher noch nicht gesehen hat. Doch können bei aller Leistung die Konsolen mit hochgerüsteten Gaming-PCs mithalten?

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Die zwei neuen Konsolen waren noch gar nicht auf dem Markt, als bereits klar wurde, dass sie das Spielerlebnis auf eine neue Stufe heben würden. Beide sollten es Spieler*innen ermöglichen, Ihr Spielerlebnis den ausgewählten Spielen anzupassen. Die Spieler*innen waren mehr als bereit, sich auf eine neue Spielgeneration einzulassen, wie man klar an den Vorverkäufen sehen konnte. Gleichzeitig bahnte sich jedoch eine andere Revolution an, die NVIDIA RTX 3080 Grafikkarte.

Bessere Grafikkarte, besseres Spiel

Die neue RTX 3080 Grafikkarte von NVIDIA strotzt nur von Versprechungen, die auch das Spielen am PC in ein neues Erlebnis verwandeln sollte. Mehr Power, neue Grafikfeatures, schärfere Bilder – das ist genau das, was die Spielerherzen höher schlagen lässt. Spielen am PC legt mit der neuen Grafik erneut die Latte höher, die Spielekonsolen einfach nicht überspringen können.

Da nun mit Cloud-Gaming ein weiteres neues Level für PC-Spiele erreicht wird, wird es offensichtlich, dass Spielekonsolen den Wettlauf langfristig verlieren könnten. Allerdings liegt der Hund an anderer Stelle begraben, wie wir gleich sehen werden.

Spielekonsolen und PCs haben unterschiedliche Lebenszyklen

Spielekonsolen sind von Grund auf anders ausgelegt. Allgemein betrachtet haben sie einen Lebenszyklus von 5 bis etwa 10 Jahren. Sie sind relativ einfach zu produzieren, da die Hersteller sich nur auf eine bestimmte Anzahl technischer Details konzentrieren müssen. Die Spielekonsole ist letztlich nur für einen bestimmten Zweck gedacht und das ist das Spielen. Ihre Hardware-Bestandteile beschränken sich nur auf bestimmte Chips und Grafikkarten.

Im Gegensatz dazu haben PCs einen Lebenszyklus von höchstens drei Jahren. Selbst wenn ihr jetzt eine neue Spielekonsole sowie einen neuen PC kaufen würdet, liegt die Konsole bereits nach drei Jahren technisch hinter dem, was ein neuer PC zu dem Zeitpunkt kann. Es mag zwar hin und wieder ein kleines Update für die Spielekonsolen geben, doch verändern diese das Spielerlebnis nicht wesentlich.

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PCs lassen sich aufrüsten

Mit ein wenig Geschick ist es nicht nur unter leidenschaftlichen Spieler*innen bereits Gang und gäbe, den PC nach eigenen Vorstellungen aufzurüsten. Es gibt mehr als genug Gamer, die sich ihren Gaming-PC mit den jeweiligen Bauteilen selbst zusammenschrauben. Wenn eine Grafikkarte nicht mehr auf dem neuesten Stand ist oder ein bisschen mehr gewünscht ist, braucht sie nur ausgetauscht werden. Auf die Art und Weise kann ein Gaming-PC wesentlich leichter auf dem neuesten Stand gebracht werden. Es ist nicht notwendig, ständig einen neuen PC zu kaufen. Falls die neue Grafikkarte nicht mehr zum CPU passt oder das Motherboard erneuert werden muss, ist auch dies problemlos möglich.

Bei Spielekonsolen ist ein solches Aufrüsten jedoch nicht möglich oder zumindest nicht in dem Umfang, wie es ein PC ermöglicht.

2013 war die Richtung bereits klar

Der CEO von Crytek signalisierte bereits in einem Interview mit Eurogamer 2013, dass die neuen Spielekonsolen nie wieder an die Leistung von PCs herankommen werden. Auch er machte dafür den rasanten technologischen Fortschritt verantwortlich. “Wenn Sie einen 2.000 oder 3.000 US-Dollar teuren PC vollgepackt mit Technik haben, hat der PC absolut kein Problem, das zu schlagen, was Sony oder Microsoft mit einem verbraucherfreundlichen Preis für eine Konsole an den Markt bringen… Ein Gaming-PC verbraucht so viel Strom wie ein Kühlschrank und den kann man nicht schlagen,” sagte Yerli.

Allein die Leistung eines Gaming-PC mit einem Kühlschrank zu vergleichen, gibt bereits Aufschluss über die verbaute Technik. An so viel Leistung kann eine Spielekonsole nun wirklich nicht herankommen. Vielleicht wird sie das in ein paar Jahren, doch sind bis dahin Gaming-PCs erneut viel weiter fortgeschritten.

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Mehr Live-Spiele

Ebenfalls schon ab etwa 2013 legten Microsoft und Sony ein höheres Augenmerk auf Live-Spiele. Live-Spiele gibt es nun in Form von Cloud-Gaming.

Cloud-Gaming ist Prinzip gar nicht so neu nicht, da Casino Spiele davon bereits eine Variante sind. Im Jahr 2020 wandten sich Microsoft, Google und gar Amazon mehr dem Cloud-Gaming zu. Das Cloud-Gaming bietet Spieler*innen die Möglichkeit, jederzeit von nahezu jedem Gerät aus ein Spiel der Wahl aus einer Bibliothek zu spielen. Man kann es mit Streaming-Diensten wie Netflix vergleichen, doch anstatt einen Film zu streamen wird ein Spiel gestreamt. Es ist nicht mehr notwendig, Spiele zu kaufen. Als Abo stehen Ihnen beim Cloud-Gaming hunderte von Spielen jederzeit zur Verfügung.

Cloud-Gaming mag sich so anhören, als wäre es für Spielekonsolen und Gaming-PCs gleichermaßen gestaltet. In Wahrheit ist Cloud-Gaming für das Spielen auf dem PC optimiert. Dafür benötigt ein Gamer nicht einmal einen teuren Gaming-PC mit dem neuesten technischen Schnickschnack, was Gelegenheits-Spieler*innen zugutekommt. Beim Cloud-Gaming wird das Spiel auf die technischen Möglichkeiten des verwendeten PCs automatisch angepasst. Jeder kann sich dadurch über einer hervorragenden Spielqualität erfreuen, auch wenn der PC schon ein wenig älter ist.

Langfristig gesehen bietet Cloud-Gaming Spieler*innen auf dem PC also mehr als reinen Konsolenspieler*innen.

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